Wanderung: Malcesine – Funivia Monte Baldo – Tratto Spino – Cima delle Pozzette und zurück
Von der Bergstation der Monte-Baldo-Seilbahn aus ist die Cima Pozzette der erste erreichbare Gipfel. Der Weg dorthin ist nicht wirklich schwierig, aber anspruchsvoll genug, um “Turnschuhwanderer” auf der flachen Colma die Malcesine zu halten. Vernünftiges Schuhwerk ist also auf jeden Fall sinnvoll, es ist eine echte Bergwanderung. Belohnt wird man mit einem hervorragenden Blick auf Malcesine, den Gardasee und ins Etschtal bis nach Rovereto. Dazu gibt es noch eine große Steinmännchen-Wiese und einen Blick in eines der großen Gerölltäler am Monte Baldo.
Zunächst gehen wir von der Bergstation aus nach rechts, also nach Süden, auf den Weg 651. Direkt neben der Bergstation liegen das Café “Locanda Baita dei Forti” und eine aufgegebene Albergo. Beide passieren wir auf dem Weg hinunter in die Bocca di Tratto Spino.
Diese liegt nur wenige Meter tiefer. Der Gegenaufstieg erfolgt dann über einen schmalen Weg zwischen Felsbrocken hindurch. Mit etwas Glück kann man hier schon Murmeltiere sehen.
Der Weg ist mal felsig, dann führt er wieder über Wiesen oder an Büschen entlang. Es lohnt sich, auch immer mal wieder zurück zur Bergstation der Seilbahn und über die Colma di Malcesine zurück zu blicken. Durch den ersten Anstieg hat man gleich eine schöne Weitsicht gewonnen.
Nach etwa einer halben Stunde haben wir die Bergstation des Sessellifts “Pra Alpesina” erreicht, der vom Hochtal des Monte Baldo hinaufführt.
Hier ist auch der Punkt “Belvedere”, der teilweise in Wegbeschreibungen genannt wird. Ob das der offizielle Name ist, weiß ich nicht, in der Karte war er nicht so gekennzeichnet.
Weiter wandern wir, nun relativ flach, über ausgedehnte Wiesenflächen. Hier kann man im Frühjahr und Frühsommer wohl die einmalige Pflanzenwelt des Monte Baldo bewundern. Bei unserer Wanderung, Mitte August, ist es, für mich Pflanzenlaien, normale Bergvegetation. Mal geht es über größere Wiesen, mal durch Latschengewächse hindurch. Die große Blütezeit haben wir verpasst.
Nach gut einer Stunde Wanderung liegt wenige Meter rechts vom Weg eine Wiese, auf der dutzende von Steinmännchen stehen. Ein hervorragender Punkt für eine ausgedehnte Pause. Die kann man natürlich dazu nutzen, um selbst ein Steinmanndl zu bauen.
Von hier aus sieht man auch schon die zwei folgenden Bergkuppen. Die erste ist offenbar unbenannt, die zweite ist die Cima delle Pozette, unser heutiges Gipfelziel.
Nun geht es weiter auf dem schmalen, steinigen Weg bergauf, auch mal zwischen Büschen hindurch oder über größere Felsbrocken. Zum Teil besteht der Weg auch aus kleineren Geröllsteinen, so dass, vor allem später im Abstieg, eine grundlegende Trittsicherheit notwendig ist.
Am Gipfel, den man nach etwa zwei bis zweieinhalb Stunden Wanderung erreichen kann, hat man dann einen wunderbaren Ausblick auf den mehr als 2000 Meter tiefer liegenden Gardasee und Malcesine. Dazu sieht man in das Valle D’Angual hinab, das erste der Geröllfelder. Wer Glück hat, kann hier Gämsen sehen. Wir haben nur die von ihnen durch das Geröll gezogenen Wegspuren gesehen.
Sehr ungewöhnlich und etwas provisorisch ist das Gipfelkreuz der Cima delle Pozzette. Es ist ein rostiges Stuhlgestell, das als Halterung für ein Kreuz aus dickeren Ästen dient. Ein paar Steine als Halterung, Plastikblumen als Schmuck dazu, fertig ist das Gipfelkreuz.
Wenn Ihr dort wart, schreibt mir doch mal, ob es immer noch aussieht oder ob es inzwischen vielleicht ganz anders aussieht.
Zurück geht es auf dem Aufstiegsweg. Da es nun, abgesehen von den letzten fünf Minuten der Wanderung, nur bergab oder eben geht, ist der Rückweg natürlich deutlich schneller als der Hinweg.
Im Sommer kann es an der Gipfelstation zu längeren Staus kommen. Wer diese vermeiden möchte, sollte nicht planen, mit einer der letzten Bahnen hinunterzufahren, sondern schon früher wieder da sein und entsprechend früh bergauf fahren.
Dauer und Schwierigkeit:
Für den Hinweg sollte man etwa zwei Stunden einplanen, den Rückweg kann man in gut einer Stunde schaffen. Der Weg ist relativ leicht, aber abwechslungsreich. Im letzten Teil vor dem Gipfel gibt es ein paar steilere Geröllstellen. Generell sollte man trittsicher sein.
Höhenangaben:
Malcesine: 89 Meter
Bergstation Funivia Monte Baldo: ca. 1760 Meter
Bocca Tratto Spino: 1720 Meter
Cima delle Pozzette: 2132 Meter
Essen und Trinken:
Nur ganz zu Beginn der Wanderung in der Bergstation der Funivia Monte Baldo und in der benachbarten “Locanda Baita dei Forti”, danach gibt es keine Verpflegungsmöglichkeiten mehr.
Wo muss ich besonders aufpassen?
Die schwierigsten Stellen sind die Geröllwege kurz vor dem Gipfel. Sonst ist die Wanderung eher leicht. Allerdings sollte man die häufig aufziehenden Nebel, sowohl vom Gardasee aus als auch vom Monte Baldo Hochtal, im Auge behalten. Und für guten Sonnenschutz sorgen, Schatten gibt es auf der gesamten Wanderung fast keinen.
Wandern mit Hund:
Für Wanderer mit Hund ist diese Tour nicht geeignet. Kurz nach der Bergstation des Sessellifts Pra Alpesina betritt man durch ein Gatter das Naturschutzgebiet Lastoni Selva Pezzi. Dort sind zum Schutz der Bodenbrüter Hunde, auch an der Leine, nicht gestattet. Bei unserem letzten Besuch war gerade ein Beamter der Forstverwaltung ioben, der Besucher mit angeleintem Hund zurückgeschickt hat. Ein Schild am Eingang des Naturschutzgebiets weist auf das Verbot hin.
Wie komme ich hin?
In Malcesine der Beschilderung zur Funivia Monte Baldo folgen. Von Riva aus im Ort am kleinen, fast nicht erkennbaren, Kreisverkehr nach links abbiegen. An der Talstation der Seilbahn gibt es eine kostenpflichtige Tiefgarage und Parkplätze.
Von der Bushaltestelle an der Touristeninformation sind es gut fünf Minuten Fußweg zur Talstation.
Links:
Deutschsprachige Homepage der Monte Baldo Seilbahn
Homepage der Baita dei Forti (Italienisch)
Buchtipps und Wanderkarte:
[…] in Richtung Süden, wobei wir dem Wanderweg 651 folgen. Zunächst ist es derselbe Weg wie bei der Wanderung auf die Cima delle Pozzette, die damit auch heute unser erstes Gipfelziel ist. Steinmandl auf dem Weg zur Cima Pozzette […]
Viel Freude beim Wandern
Hallo!
Auf meiner Wandertour am 13.06.2013 bin Ich am Gipfelkreuz des Cima delel Pozzette vorbeigekommen und es sieht immer noch unverändert aus.
Gruß Moritz
Hallo Boris,
vielen Dank für die Nachricht! Das freut mich, dass das Gipfelkreuz dort noch steht und dass es den Winter überstanden hat!
Viele Grüße,
Uli
Guter Tipp und schöner Weg. Allerdings, ich habe Anfang der ersten Juniwoche 2014 versucht, den Gipfel des Cime delle Pozzette mit leichter Ausrüstung (stabile Trail-Schuhe, kurze Hose etc.) zu erreichen und bin gescheitert. Grund waren zu der Zeit noch sehr, sehr große Schneefelder, die die Gehzeit deutlich verlängerten. Nach Auskunft eines entgegenkommenden Wanderers war ich ca. 1 Stunde unterhalb des Gipfels, als ich beschlossen habe, umzudrehen. Unangenehm war, dass die Schneefelder immer ausgesetzter wurden und ohne Stöcke, feste, hohe Schuhe und Schutz an den Beinen, mir das Risiko zu groß war. Dies nur als Hinweis, diese oft als “leicht” bezeichnete “Wanderung” nicht ganz so leicht zu nehmen und Jahreszeit und Witterung zu beachten. Aussicht und Landschaft sind unbenommen grandios.
[…] Endlich mal den Monte Baldo hoch und dann aber bitte mit etwas Auslauf oben. Von unten betrachtet, gibt es zwei Möglichkeiten von der Bergstation der Gondel aus: nach links, Richtung Norden oder nach rechts, also Richtung Süden. Nach einer kurzen Befragung des Internetz fand ich die Beschreibung einer Wanderung auf den Cima delle Pozzette auf dem Blog Auf-den-Berg.de […]
Hallo Markus,
vielen Dank für Deine aktuelle Beschreibung! Schnee schafft natürlich gleich eine neue Situation, da wäre ich auch wieder umgekehrt. Wir waren damals Mitte August oben, da hat man eher mit Nebel zu tun, Schnee ist da kein Thema mehr. Aber jetzt, Mitte Juni, habe ich von unten auch noch einige Schneefelder oben am Monte Baldo gesehen. Ob weiter noch welche auf dem Weg sind, weiß ich leider nicht.
Viele Grüße, Uli
Wir waren am 25.05.2014 oben und es lag noch so viel Schnee, dass wir nicht erkennen konnten, ob der Stuhl noch dort steht. Aber die obere Hälfte des Kreuzes sah noch so wie auf den Fotos aus. Danke für die gute Beschreibung und herzliche Berggrüße
Huhu. Wir waren heute dort oben aufgrund dieses Artikels. Leider haben wir es nicht bis zum Gipfel geschafft, da die Strecke doch nicht so leicht war wie wir dachten. Dennoch hatten wir bis zur Kapitulation einen wundervollen klaren Blick. Es hat uns sehr gut gefallen und alles war so wie beschrieben
Hallo Ramona, hallo Florian,
das freut mich, dass es Euch gut gefallen hat, auch wenn Ihr nicht bis zum Gipfel gekommen seid. Ich hatte beim letzten Besuch auf dem Monte Baldo leider überhaupt keine Sicht auf den See!
Viele Grüße,
Uli
Hallo Wanderfreunde!
Wir waren am 18. August auf dem Gipfel, das Gipfelkreuz steht immer noch so windschief dort oben (allerdings jetzt ohne Stuhlgestell).
Viele Grüße
Hallo Nikolaus,
wer schleppt denn den Stuhl wieder vom Berg runter? Sachen gibt’s. Ich glaub, da muss ich bei meinem nächsten Gardasee-Besuch mal wieder vorbeischauen.
Vielen Dank für die aktuelle Info! Interessant, dass das Gipfelkreuz so lange steht.
Viele Grüße,
Uli
Hallo zusammen,
wir waren gestern (03.10.2016) auf dem Gipfelkzreuz.
Wir hatten uns nach deinem Bericht dazu entschlossen dort oben wandern zu gehen.
Einmal waren wir kurz davor umzudrehen weil es echt eng und gute Kletterpartien gab. Aber uns wurde dann von entgegenkommenden Wanderern gesagt, dass wir es in 20 min geschafft hätte und der Blick absolut bezaubernd wäre.
Also ging es hoch…. traumhaft schöner Blick. Der Stuhl und die schön Blumen Dekoration ist leider weg aber das Kreuz steht noch 😉
War eine echt schöne Tour.
Ein sonniges Hallo aus Italien! Wir waren letzten Montag (12.6.2017) auf dem Cima delel Pozzette. Der Weg war sehr abwechslungsreich, aber Trittsicherheit ist sIcherlich von Vorteil. Die grandiose Aussicht lässt die z. T. steilen Passagen vergessen. An den Steinmanndl kamen wir vorbei, die stehen nach wie vor malerisch u blicken auf den See hinab. Über das “Gipfelkreuz” waren wir enttäuscht, es ist nach wie vor das windschiefe, kleine Kreuz auf dem obigen Foto. Wenn man die Gesamtkonzeption aber betrachtet, ist es irgendwie doch witzig. Die Tour ist zu empfehlen, eine angemessene Bekleidung (Bergschuhe. Ist Profil) sind aber dringend nahezulegen.
Freitag 28. August 2020 – tolle Tour aber kein Spaziergang – Gipfelkreuz wurde mittlerweile durch Tibetanische Gebetsfähnchen ersetzt ?
Grüße Kersten
Hallo Kersten,
vielen Dank für die Info! Dann muss ich da wohl nächstes Jahr mal wieder hoch und mit die Gebetsfahnen da oben anschauen. 🙂
Viele Grüße
Uli