Ausflug zur Punta San Vigilio bei Garda
Zwischen Torri del Benaco und Garda ragt die Landzunge der Punta San Vigilio in den Gardasee hinein. Wer auf der Gardesana fährt, die hier deutlich oberhalb des Seeufers entlangführt, bekommt einen kurzen Blick auf die Punta, fährt aber ebenso schnell daran vorbei. Das war wohl auch der Grund dafür, dass wir es bei all unseren Gardasee-Besuchen noch nicht dorthin geschaffte hatten, was sich nun aber gleich zweifach ändern sollte.
Ganz stimmt es nicht, dass wir noch nie da waren, zumindest auf dem Parkplatz waren wir schon. Oben an der Straße befindet sich eine breite Einfahrt, die zu den Parkplätzen führt. Hier wird abenteuerlich zwischen den Bäumen geparkt, nachdem man über mächtige Wurzeln und tiefe Schlaglöcher gefahren ist. Wir haben dort einmal geparkt, weil es der nächste Parkplatz zu den steinzeitlichen “Graffitti”-Felszeichnungen ist, die man ganz in der Nähe am Monte Luppia finden kann.
Heute ist aber die Punta San Vigilio selbst unser Ziel. Über eine lange Zypressenallee gehen wir nun bergab zur Spitze der Punta San Vigilio. Auf der rechten Seite passieren wir den Eingang zur “Baia delle Sirene“, der Bucht der Sirenen. Dieser Park nimmt den Nordteil der Punta San Vigilio ein, die hier eine schöne Badebucht bildet.
Große baumbestandene Wiesenflächen, einen für Gardasee-Verhältnisse breiten Strand und Spielmöglichkeiten für Kinder gibt es hier. Dass es der schönste Strand des Gardasees ist, wie man immer wieder lesen kann, glaube ich sofort. Der Park, der jetzt Ende September verschlafen daliegt, kostet allerdings Eintritt.
Wir gehen weiter bergab, direkt auf das große Tor der Villa Brenzone zu, die sich in Privatbesitz befindet. Die Villa aus dem 16. Jahrhundert steht noch etwas erhöht vom Gardasee, ist von einem großen Park umgeben und bietet beste Ausblicke auf den See, wie wir später noch sehen werden.
Wir biegen nach links ab und gehen weiter hinunter zum See. Der Weg wird nun von hohen Natursteinmauern eingefasst. Durch einen großen Torbogen gelangen wir auf einen kleinen Platz, der von den Gebäuden der Locanda San Vigilio umrahmt wird.
Gut, dass wir im Herbst hier sind, bis auf eine Frau sind wir die einzigen Besucher des Platzes. Eine entspannende Ruhe liegt über dem Platz, auf dem wir nun unter schützendem Grün stehen.
Rund um den Platz befindet sich die Locanda San Vigilio. Diese besteht aus einem kleinen, exklusiven Hotel mit nur ein paar Zimmern und Suiten, einem Restaurant, einer Taverne und dem kleinen “Emporio”-Laden.
Dass die Punta San Vigilio Prominenten aller Art, von Adeligen, Künstlern und Intellektuellen früherer Zeiten bis zu heutigen Filmstars, als Rückzugsort dient, wundert mich nicht. Auch für Hochzeitsfeiern wird der Ort gerne genutzt. Es ist eine ganz eigene, kleine Welt. Eine Marmortafel erinnert an Otto Hahn, der hier mit seiner Frau auf Edith Junghans 1913 auf ihrer Hochzeitsreise wohnte.
Direkt am Hotel befindet sich der kleine Hafen von San Vigilio. Eine Hafenmauer umgibt ein kleines Hafenbecken und hier befindet sich die Taverne, die auch jetzt gut besucht ist. Unter Weinlaub sitzt man hier an Tischen direkt am Hafenbecken. Ein wunderbarer Ort, wo man einfach nur mit einem Glas Bardolino dasitzen und auf den Gardasee schauen mag.
Die einzige Frage, die sich mir stellt ist, ob es während der Hauptsaison auch so ruhig und beschaulich ist oder ob dieser Ort dann auch überlaufen ist. Aber jetzt ist Nachsaison und wir haben die Punta San Vigilio fast für uns allein. Und weil es dort jetzt so schön ist, sind wir kurz darauf noch einmal dort hin gefahren. Diesmal allerdings von der Seeseite aus.
Auf der San Nicolò über den Gardasee
Auf dem Gardasee gibt es zwei große historische Segelboote, auf denen man auf den See fahren kann. Weiter im Norden, in Malcesine, liegt die Siora Veronica. Mit ihr haben wir im Sommer eine Bootsfahrt auf dem Gardasee gemacht.
Wer in Bardolino oder Garda Urlaub macht, sieht eher die San Nicolò, einen schon recht großer Zweimaster aus dem Jahr 1925, mit dem wir nun eine Bootstour über den südlichen Gardasee machen.
Nur zwei Mann Besatzung haben die Schiffe. Schnell sind die Segel gesetzt und wir fahren langsam auf dem Gardasee dahin. Für uns ist es sehr gemütlich, wir liegen auf großen Matten auf dem Schiff. Langsam dahinschwankend, schauen wir uns mit einem Becher Wein in der Hand die Umgebung oder die Takelage an.
Jetzt kommen wir von der Seeseite aus zur Punta San Vigilio. Ein großes Motorboot liegt davor vor Anker, nicht schlecht. Dahinter wird es dann wieder gediegener, wir sehen nun das Hotel und den Hafen von außen.
Die Jahrhunderte alten Gebäude, der kleine Hafen und die alte Parklandschaft mit den Bäumen bilden eine Einheit, die mich wirklich begeistert. Jetzt sehen wir auch den parkartigen Garten der Villa Brenzone.
Und wir haben Glück. Der Tag war recht bedeckt, aber genau zu dem Zeitpunkt, als wir an der Punta San Vigilio entlangfahren, zeigt sich die Sonne und wir haben wunderbares Licht, bevor wir wenden und wieder nach Cassone fahren.
Diese Ausflüge habe ich mit den Reisebloggern Madlen, Ulli und Timo auf Einladung von Gardaconcierge und Europlan unternommen. Über Europlan kann man auch die Fahrten auf dem Segelschiff San Nicolò buchen.
Buchtipps und Wanderkarte:
hallo,
einzigartig die Punta San Vigilio ! die Beschreibung ist wirklich zutreffend, und die Foto’s echt schön, fehlt nur ein wenig Sonnenschein ! Auch im Sommer ist die Punta San Vigilio nicht unbedingt überlaufen…ein wenig mehr los als im September ist aber schon. Schon ein schönes Fleckchen Erde die Gardasee Region, und zu entdecken gibt es mehr als man glaubt .http://www.tonellihotels.com
Der Weg von Garda am See entlang ist sehr schön.
Leider kann man am Ende kurz vor Punta san Vigilio nur mit feuchten Füßen weiterkommen. Wird nicht darauf hingewiesen.
Schade die meisten drehen missgestimmt um.
Hallo Michael,
den Weg kannte ich noch gar nicht. Ich kenne nur den Fußweg entlang der Hauptstraße, der Gardesana. Der ist aber unangenehm zu gehen, da er keinen Bürgersteig hat und man wirklich lange an der Straße entlanggehen muss.
Wir waren bisher immer mit dem Auto dort. Und das eine Mal mit dem Schiff, allerdings ohne anzulegen.
Viele Grüße
Uli