Wanderung: Scharling (Kreuth) – Hirschberghaus – Hirschberg Gipfel und zurück
Die Wanderung auf den Hirschberg am Tegernsee ist eine der typischen Münchner „Hausberg“-Touren, die ich nun auch endlich mal machen musste. Sie führt von Kreuth-Scharling hauptsächlich durch den Wald, im oberen Teil dann am Hang bis zum Hirschberghaus und über den breiten Hirschbergsattel bis zum Gipfel. Die Aussicht vom Hirschberghaus ist schon sehr schön, vom Gipfel ist sie dann richtig großartig.
Los geht’s, für Autofahrer und Bahn-/Busfahrer gleichermassen, am privaten Wanderparkplatz in Scharling, denn direkt daneben hält auch der Bus.
Der Ausschilderung folgend „Hirschberghaus 2,5h / Hirschberg 3h“ geht es auf dem Weg 607 zunächst über eine Straße zwischen Wiesen entlang an den letzten Häusern des Ortes vorbei. Ab dem Waldrand wird die Teerstraße dann zum Waldfahrweg und sofort spürbar steiler.
Nach etwa 20 Minuten Gehzeit kommt ein Wegkreuz, weitere 20 Minuten später dann am Bolzeck die Abzweigung zur Holzpointalm. An beiden Stellen stehen auch Bänke für eine erste Rast.
Weiter geht es durch den Wald den Fahrweg hoch, bis man auf der linken Seite eine kurze Holztreppe erreicht. Hier kann man sich nun entscheiden: Weiter auf dem Fahrweg bleiben und in weiten Kehren zur Tal-Station der Materialseilbahn wandern oder den kurzen, aber sehr schönen, Bergsteig nehmen, der ebenfalls bis zur Materialseilbahn führt.
Dieser Steig ist steil, felsig, wurzelig und schmal, kurz gesagt: Viel schöner als der Fahrweg. Nach ein paar Minuten Gehzeit ist dann die Materialseilbahn zum Hirschberghaus erreicht.
Ab jetzt wird der Weg deutlich schmaler und führt direkt am Hang entlang zum Hirschberghaus. Nach ein paar Minuten teilt sich der Weg. Rechts führt westlich der im Winter gesperrte Sommerweg zum Hirschberghaus, links der Winterweg, der über den Kratzer führt.
Über den Sommerweg geht es in vielen Kehren hoch zum Hirschberghaus, das man erst sieht, wenn man es schon fast erreicht hat. Den Hirschberggipfel hat man schon länger vor Augen.
Aber jetzt bietet es sich an, erstmal am Haus zu rasten. Die Küche des Hirschberghauses ist einfach, aber gut. Innen versprüht es eher rustikalen 70er-Jahre-Charme, aber die Terrasse ist schön und der Ausblick sowieso.
Auf jeden Fall sollte man aber noch die letzte halbe Stunde bis zum Gipfel des Hirschbergs wandern, denn auf dem Weg dorthin über den Hirschbergsattel und auf dem Gipfel selbst bietet sich ein tolles Panorama der bayerischen und Tiroler Alpen, mit dem Karwendel direkt vor Augen.
Auf der anderen Seite, beim Gipfelkreuz, sieht man auf den Tegernsee. Der Gipfelbereich ist sehr groß, so dass es auch nichts macht, wenn man dort größere Wandergruppen trifft.
Zurück geht es dann auf dem Aufstiegsweg oder über den Winterweg. Kurz vor dem Hirschberghaus wandert man hierzu über die Almwiese wenige Höhenmeter hoch auf den Kratzer, dann zweigt der sehr steile und schmale Winterweg ab.
In vielen Serpentinen führt der Weg wie in einer Rinne wieder zum Hauptweg. Im oberen Teil des Weges sind große Seilsicherungen angebracht, so dass es bei normalem Wetter kein Problem sein sollte, den Weg zu gehen. Ab der Materialseilbahn geht es dann wieder über den Aufstiegsweg herunter.
Ein alternativer Abstiegsweg wird bei Outdooractive als „Hirschberg (von Scharling)“ beschrieben, bei der der Abstiegsweg über das Rauheck und die Rauheckalm führt. Diesen Weg, durch den die Wanderung zur Rundwanderung wird, habe ich allerdings nicht getestet.
Dauer und Schwierigkeit
In Scharling ist der Weg mit 2,5 Stunden bis zum Hirschberghaus und 3 Stunden bis zum Hirschberg-Gipfel angegeben. Trotz Schnee im oberen Bereich waren diese Zeiten gut berechnet. Im Sommer kann es also durchaus etwas schneller gehen, mit Kindern dann wieder entsprechend langsamer. Für den Rückweg kann man gute 2 Stunden einplanen, mit Kindern entsprechend mehr, allerdings zieht sich der Weg im unteren Teil deutlich.
Der Bereich bis zur Materialseilbahn ist leicht, auch der Bergsteig ist bei normalen Verhältnissen leicht zu gehen. Im oberen Bereich auf Sommer- und Winterweg ist der Weg anspruchsvoller. Vom Hirschberghaus zum Gipfel ist der Weg wieder leicht.
Höhenangaben:
Kreuth Scharling: 765 Meter
Bolzeck: 1065 Meter
Hirschberghaus: 1511 Meter
Hirschberg: 1668 Meter
Essen und Trinken:
Das Hirschberghaus bietet einfache Speisen und natürlich Getränke.
Wo muss ich besonders aufpassen?
Im Bereich oberhalb der Materialseilbahnstation wird der Weg schmal und, witterungsabhängig, deutlich schwieriger. Der Winterweg ist steil.
Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Mit der Bayerischen Regiobahn BRB fährt man von München etwa eine Stunde bis Tegernsee, dann weiter mit dem Bus 9556 bis Scharling-Hirschbergstraße.
Mit dem Auto: Von München aus auf der Autobahn A8 Richtung Salzburg bis zur Ausfahrt Holzkirchen und auf der Bundesstraße 318, dann 307, über Tegernsee oder Bad Wiessee in Richtung Kreuth. Hinter Reitrain rechts von der B307 abfahren, über Schärfen nach Scharling fahren. Dort ist der Wanderparkplatz (gebührenpflichtig, 2010: 2 Euro/Tag).
Links:
www.hirschberghaus.de
Buchtipps und Wanderkarte:
Im Buch „Faszination Alpenpanorama“ kann man sich das Panorama, das man vom Hirschberg aus hat, schon einmal vorab ansehen. Und das Buch „Münchner Hausberge“ ist natürlich sowieso der Oberklassiker aller Wanderführer:
Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Website.
Die Wanderungen (nicht nur die zum Hirschberg) sind hervorragend beschrieben (einige am Tegernsee habe ich selbst gemacht) und beinhalten alle wichtigen Informationen, die für den Wanderer eine sehr gute Entscheidungshilfe bieten.
Eine Seite so zu pflegen, erfordert sehr viel Mühe. Ich werde sie weiterempfehlen und immer wieder mal reinschauen.