Wanderung, leicht, 470 Hm: Wackersberg-Lehen – Baun-Alm – Heiglkopf und zurück
Wenn man früh im Jahr wandern möchte, ohne auf Schnee zu treffen, bieten sich kleinere Berge mit einem südseitigen Anstieg an. Einer dieser Berge ist der Heiglkopf bei Wackersberg im Isartal. Nach nur gut 470 Höhenmetern stehen wir auf dem Gipfel und freuen uns über den weiten Blick über das Isartal nach Süden und zu den direkten Nachbarn Brauneck und Benediktenwand. Die Gipfelbrotzeit bringen wir selbst mit, denn eine Einkehr gibt es auf der kurzen Wanderung keine.
Der Heiglkopf (oder auch Heigelkopf) ist der östlichste Gipfel im Blomberg-Gebiet. Auf der Drei-Gipfel-Wanderung auf den Zwiesel, Blomberg und Heiglkopf habe ich ihn schon einmal besucht. Damals war er nur ein kurzer Abstecher vom Blombergkreuz aus.
Heute steht der nur 1218 Meter hohe Heiglkopf im Mittelpunkt. Auf den Kompass-Karten ist er übrigens nur 1205 Meter hoch. Der Alpenverein und das LDBV sehen ihn 1218 Meter hoch, also soll er auch hier 1218 Meter hoch sein.
Wir beginnen die Wanderung am Wanderparkplatz „Zwiesel“ im Wackersberger Ortsteil Lehen.
Schon nach ein paar Metern kommt an einer Brücke eine Abzweigung, an der wir nach rechts gehen. Sehr verwirrend ist die Zeitangabe auf dem Wanderwegweiser. Auf dem Wegweiser stehen untereinander „Heiglkopf, Blomberghaus, Zwiesel“. Neben dem Heiglkopf als einzige Zeitangabe „3 h“.
Wie viele Wanderer sind hier wohl schon umgekehrt, weil sie sich drei Stunden Aufstieg auf den Heiglkopf doch nicht zugetraut haben?
Keine Sorge, die Zeitangabe kann sich nur auf die gesamte Wanderung über den Heiglkopf und das Blomberghaus zum Zwiesel beziehen. Wir werden nur etwas mehr als eine Stunde für den Aufstieg brauchen.
Der breite Wanderweg folgt dem Lauf des Steinbachs, bis wir zur nächsten Abzweigung kommen. Geradeaus würde der Weg direkt auf den Zwiesel führen. Wir gehen rechts hinauf, nun deutlich steiler als zuvor, und gelangen schnell auf das Almgebiet von Hirschalm und Baun-Alm.
Jetzt liegen die Wiesen der Hirschalm auf der rechten Seite und dahinter sehen wir jetzt den bewaldeten Heiglkopf. In einem großen Bogen werden wir halb um den Berg herumgehen und von Norden auf den Gipfel wandern.
Der Weg führt angenehm ansteigend zur Baun-Alm. Wir lassen das große Almgebäude links liegen und wandern nun, steiler werdend, weiter begauf. Der Weg wird nun deutlich steiniger und etwas schmaler.
Und hier stehen auch schon die ersten Kühe auf den Almwiesen, obwohl es erst Ende März ist. Die Wiesen liegen ja auch noch knapp unterhalb der 1000-Meter Marke.
Ein Blick zurück lohnt sich hier. Wir haben schon einen schönen Blick auf Brauneck und Benediktenwand und in das Isartal hinein.
Wieder im Wald teilt sich der Weg. Links geht es zum Blomberghaus, rechts zum Heiglkopf. Also nehmen wir wieder den rechten Weg, der noch einmal steiler und felsiger wird.
Wir kreuzen einen Fahrweg und kurz darauf stehen macht der Weg eine Rechtskurve.
Geradeaus führt ein schmaler Steig „Über Heiglkopf zum Blomberg“. Diesen Steig nehmen wir nun. Rechts weiterzugehen, wäre aber auch möglich. Dieser Weg wird später unser Abstiegsweg sein.
Nach Regenfällen wäre es besser, den breiteren Weg rechts zu nehmen, denn der kleine Steig ist auch jetzt schon ziemlich batzig, mal eher Lehm, mal mehr Matsch. Am Sattel zwischen Blombergkreuz und Heiglkopf-Gipfel gehen wir wieder nach rechts, für den allerletzten steilen Aufstieg auf die Gipfelwiese, wo schnell das Gipfelkreuz zu sehen ist.
Auf der großen Gipfelwiese stehen das hölzerne Gipfelkreuz und zwei Bänke. Wer keinen Bank-Platz mehr bekommt, sucht sich seinen Aussichtsplatz im Gras.
Zu sehen gibt es viel: Im Süden steht der breite Bergstock von Brauneck und Benediktenwand direkt vor uns, nach Westen sehen wir auf den Gipfel des Zwiesel.
Und eigentlich haben wir auch einen großartigen Blick über das Isartal und Lenggries auf die westlichen Tegernseer Berge und zu den Karwendel-Bergen in Richtung Achensee hinein. Eigentlich. Denn an diesem Tag sorgt ein heftiger Föhnwind, der viel Saharastaub mitbringt, für einen leicht gelblichen Dunst, der sich über das gesamte Isartal legt.
Wer nun weiter wandern möchte, kann noch den oberen Teil der drei Berge-Tour auf Blomberg, Zwiesel und Heiglkopf anschließen. Wir belassen es heute beim Heiglkopf.
Getrübte Aussicht und heftiger Wind sorgen dann auch dafür, dass wir schneller als erwartet wider absteigen. Diesmal geradeaus über die Wiese.
Über viele Erosionsrinnen und Erdstufen gehen wir zum Waldrand, wo dann der breitere Bergweg beginnt, der uns wieder zum letzten Abzweig des Aufstiegswgs bringt.
Von hier an wandern wir nun auf dem Hinweg wieder hinunter. Sobald wir oberhalb der Baun-Alm wieder aus dem Wald kommen, haben wir noch einmal den schönen, heute saharaverstaubten, Ausblick auf das Isartal und die umliegenden Berge, bis es unterhalb der Alm wieder in den Wald und zurück zum Parkplatz geht.
Insgesamt ist die Tour auf den Heiglkopf eine schöne, eher kleinere Wanderung, die aber aufgrund der recht steilen Wege doch leicht fordernd ist. Genau richtig, um nach dem Winter wieder etwas Kondition zu gewinnen. Weil der Berg mit nur gut 1200 Metern nicht besonders hoch ist und die Wege überwiegend südseitig liegen, ist die Tour auch früh im Jahr wieder schneefrei.
Dauer und Schwierigkeit:
Die Wanderung ist ziemlich leicht, nicht absturzgefährdet, aber für eine leichte Wanderung durchaus steil. Oberhalb der Baun-Alm wird der Weg deutlich felsiger und im Aufstieg durch den Wald nach der Abzweigung kann der Weg auch ziemlich lehmig sein. Für den Aufstieg kann man etwa eine Stunde und zwanzig Minuten rechnen. Der Abstieg ist nur unwesentlich kürzer. Lasst Euch nicht von den Wegweisern irritieren, die deutlich längere Zeiten für den Aufstieg anzeigen. Diess können sich nur auf die Gesamtstrecke zum Blomberg bzw. Zwiesel beziehen, auch wenn die Zeitangabe neben dem Ziel „Heiglkopf“ steht.
Höhenangaben:
Parkplatz Lehen: 740 Meter
Baun-Alm: 850 Meter
Gipfel Heiglkopf: 1218 Meter
Essen und Trinken:
Auf der Wanderung gibt es keine Einkehr. Aber nur etwa einhundert Meter vom Parkplatz liegt die Waldherralm, ein großes Ausflugsrestaurant.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Die Wanderung hat keine besonderen Schwierigkeiten. Beachtet aber, dass sie steil ist und auch über Almgelände führt. Ihr könnt also auf Weidevieh treffen.
Wandern mit Hund:
Im unteren Teil der Wanderung gibt es einen breiten, flachen Zugang zum Steinbach. Bis zur Baun-Alm gibt es immer wieder kleinere Bachläufe, aus denen Hunde trinken können. Im oberen Teil der Wanderung gibt es keine Trinkmöglichkeiten mehr. Die Wanderung führt über Almgebiet mit Weidevieh.
Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Nicht so gut. Mit der BRB kommt man in gut einer Stunde von München nach Bad Tölz. Ab dann aber nur mit Umstiegen nach Wackersberg und dann von dort zu Fuß zum Beginn der eigentlichen Wanderung. Für Bahnfahrer empfehle ich, doch besser zur Talstation der Blombergbahn zu fahren und von dort zu wandern: Blomberg, Zwiesel und Heiglkopf – eine Wanderung, drei Berge.
Mit dem Auto: Von München aus auf der A8 bis Holzkirchen, dann auf der B13 bis Bad Tölz. In Bad Tölz nach Wackersberg fahren. Am Ende des Hauptortes nach rechts in die Lehenstraße fahren, dann in den Ortsteil Lehen. Dort wieder nach rechts und auf dem Wanderparkplatz parken. Gebühren (2024): 3 Stunden 1 Euro, 6 Std. 2 Euro, 24 Std. 4 Euro.
Startpunkt:
Google Maps: 47.72308,11.53213
Openstreetmap: 47.72308,11.53213
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Links:
Homepage der Waldherralm
GPX-Track:
Maximale Höhe: 1260 m
Minimale Höhe: 785 m
Gesamtanstieg: 508 m
Gesamtabstieg: -510 m
Buchtipps und Wanderkarte: