Winterwanderung: Spitzingsee Ort – Spitzingsee – Kurvenlift – Spitzingsee Ort
Knackig kaltes Winterwetter, in den Tagen zuvor hat es geschneit, und wir wollen eine kleine Winterwanderung in den Bergen machen, aber nicht zu weit weg von München. Da bietet sich der Spitzingsee an. Der ist als typisches Skigebiet der Münchner bekannt, direkt am See kann man aber sehr schön wandern.
Der Bus, der uns vom Bahnhof Schliersee hinauf zum Spitzingsee bringt, ist sehr gut gefüllt, etwa zur Hälfte mit Skifahrern und Snowboardern, zur anderen Hälfte mit Spaziergängern und Wanderern. Und sogar Schneeschuhgeher sind mit dabei. Über die kurvige und steile Spitzingstraße fahren wir bis zur Kirche im Ort.
Erst mal gehen wir hinunter zur Seepromenade. Hier kann man im Sommer auf der kleinen Wiese liegen und die Füße in den See strecken. Jetzt springen wir von der schneebedeckten, aber gut gewalzten Promenade in den gut einen Meter hohen Schnee und liefern uns eine Schneeballschlacht. Irgendwo dahinter beginnt dann der See. So genau ist das nicht zu sehen, er ist komplett zugefroren und mit einer Schneeschicht bedeckt. Wo jetzt genau das Ufer liegt, ist nicht immer zu sehen.
Was wir aber sehen können, sind die Berge rund um den Spitzingsee. Der Stümpfling, einer der Hauptskiberge, mit der modernen Stümpflingbahn erschlossen. Der markante Brecherspitz am Nordende, dazwischen sehen wir den Talkessel der Firstalmen, ebenfalls ein beliebtes Skigebiet. Und rechts vor uns liegt der Taubenstein, ebenfalls mit einer Seilbahn erschlossen. Die Skifahrer bei ihrer Talabfahrt werden wir später noch sehen.
Die Sonne zeigt sich gerade zwischen den doch recht dichten Wolken und so beschließen wir, zunächst auf der Uferpromenade nach Norden zu gehen, um den See gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. Denn hier ist kein Wald, wir können also jeden Sonnenstrahl einfangen.
Auf der breiten Uferpromenade laufen wir bequem auf dem festen Schnee. Wenn Ihr mit kleinen Kindern wandert, bietet es sich an, einen Schlitten mitzunehmen. Zum Rodeln, aber auch, um die Kleinen darauf um den See zu ziehen.
Unsere erste Station, nach gerade einmal 200 Metern, ist der “Lohnkutscher”, von wo aus man mit der Pferdekutsche eine Ausfahrt machen kann. Eine kleine Imbissbude, bei der es neben Glühwein, Jagertee und Kinderpunsch auch eine leckere Leberkässemmel gibt.
So gestärkt machen wir uns auf den weiteren Weg, weiter direkt am Ufer. Zunächst geht es nun um eine kleine Landzunge, an einem Kreuzweg entlang.
Dann ein Stück über den unteren Parkplatz der Taubensteinbahn, von dem aus der Weg dann wieder direkt zum See hin abzweigt. Ein paar Kurven sind es nur noch, dann stehen wir am Nordende des Spitzingsees. Vorher haben wir eine Spur über den See gesehen.
Irgendwer hat abgekürzt und den direkten Weg genommen. Wir gehen auf Nummer sicher und bleiben auf dem Weg. Wer Lust auf eine größere Runde hat, kann am Nordende des Sees weiter zum Spitzingsattel aufsteigen und dann zur oberen Firstalm hochwandern.
Wir wollen aber heute in Seenähe bleiben. Erst einmal sehen wir über den komplett zugefrorenen See nach Süden. Über die großen, oft sumpfigen, aber jetzt zugeschneiten Wiesenflächen gehen wir auf dem jetzt sehr breiten Weg ein Stück vom See weg. Wir kreuzen die Loipe, auf der gerade einmal zwei Langläufer ihre Runden ziehen.
Dann kommen wir genau zum Haus des Bayerischen Landessportverbands, dem bei weitem größten Gebäude hier. Direkt dahinter befindet sich die Skiabfahrt des Kurvenlifts. Das ist noch ein kleines, angenehm familiäres Skigebiet mit einem Schlepplift und einer kleinen Skischule. Und dem Liftstüberl, das wir jetzt für eine Pause nutzen. Direkt am Auslauf der Piste sitzen wir und schauen beim Kaffee den Skifahrern und Snowboardern zu.
Neben der Skipiste liegt noch ein kleiner Rodelhügel, sogar Tellerrutscher liegen hier bereit. Sehr schön, eine kurze Rodeleinlage passt jetzt gut.
Über den Lyraweg, der oberhalb des Spitzingsees verläuft, wandern wir wieder südwärts. An der ersten Gabelung nehmen wir nicht den Weg zur Grammerhütte, sondern bleiben oberhalb und gehen durch den Wald. An der Kreuzung gehen wir dann links bergab, um sofort nach rechts auf dem Seeweg wieder zum Ort Spitzingsee zu wandern.
Dauer und Schwierigkeit:
Wenn man sich beeilt, wird man kaum mehr als eine Stunde für diese kleine Runde um den Spitzingsee benötigen. Aber es soll ja gemütlich zugehen und deshalb dauert’s dann mit Einkehr, Rodel- und Fotopausen doch ein paar Stunden. Bei schönem Wetter und guten Schneeverhältnissen ist es eine sehr leichte Wanderung, eher schon ein langer Spaziergang. Bei unserem Besuch waren alle Wege sehr gut gewalzt und gut zu begehen.
Höhenangaben:
Spitzingsee: 1085 Meter
Essen und Trinken:
Im Ort Spitzingsee gibt es gleich mehrere Restaurants verschiedener Preisklassen. Direkt an unserem Weg hatten wir den Imbiss “Lohnkutscher” und das Liftstüberl des Kurvenlifts. Hier gibt’s hüttenypische kleine Gerichte und Brotzeiten.
Wo muss ich besonders aufpassen?
Der Weg ist sehr leicht und problemlos zu gehen. Am Liftstüberl muss man auf Skifahrer achtgeben. Und natürlich sollte man sehr vorsichtig sein, wenn man den zugefrorenen See betreten will.
Ist der Weg für Kinderwagen geeignet?
Im Winter würde ich den Schlitten vorziehen. Dieser Weg ist bei entsprechenden Schneeverhältnissen gut für Schlitten geeignet.
Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Von München aus mit der Bayerischen Regiobahn bis Schliersee fahren. Von dort mit dem RVO-Bus bis Spitzingsee-Kirche. Möglich ist auch, an der Taubensteinbahn oder am Spitzingsattel auszusteigen.
Mit dem Auto: Von München aus auf der A8 Richtung Salzburg bis zur Ausfahrt Weyarn fahren. Über Miesbach, Hausham, Schliersee und Neuhaus in Richtung Bayrischzell. Dann hinter Neuhaus rechts über die Spitzingsee-Straße zum See fahren. Gebührenpflichtige Parkplätze gibt es am Spitzingsattel, der Taubensteinbahn und im Ort Spitzingsee.
Google-Maps-Karte:
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Links:
Liftstüberl Kurvenlift
Webcam:
Webcams am Spitzingsee
Buchtipps und Wanderkarte:
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