Die alte Höllentalangerhütte wurde abgerissen und macht Platz für einen Neubau
Genau 120 Jahre lang stand sie an ihrem Platz im Höllental, unterhalb der Zugspitze, es wurde um- und angebaut und eigentlich kann man sich das Höllental ohne sie kaum vorstellen: Die Höllentalangerhütte. Aber nun steht ihre letzte Saison an. Im Herbst 2013 wurde die alte Hütte abgerissen, um Platz für Neues zu schaffen.
Unzählige Wanderer haben hier nach dem Aufstieg durch das Höllental oder nach dem Abstieg vom Kreuzeck ihr Weißbier oder ihre Apfelschorle getrunken und gut gegessen. Manche drinnen, in der urigen, dunklen Stube, andere draußen auf der Terrasse. Oder auch auf der alles andere als ebenen Wiese, wo ein paar Bierbänke und Klappstühle stehen. Für viele war die Höllentalangerhütte ihr Basislager, bevor sie über den Höllentalferner auf die Zugspitze aufgestiegen sind.
Auch wir sind durch die Höllentalklamm zur Höllentalangerhütte gewandert, um dort Brotzeit zu machen. Ein paar Jahre zuvor sind wir den Weg vom Kreuzeck an den Knappenhäusern vorbei zur Hütte abgestiegen, um dann im Anschluss durch die Klamm zurück nach Garmisch zu wandern.
Doch die alte Hütte ist inzwischen so in die Jahre gekommen, dass die Experten des Alpenvereins zur Auffassung gekommen sind, dass sich eine Sanierung nicht mehr lohnt. Also soll die alte Hütte durch einen Neubau an derselben Stelle ersetzt werden, auch um den gestiegenen behördlichen Anforderungen gerecht zu werden.
In den letzten Jahren gab es immer wieder Gerüchte, dass die Hütte bald neu gebaut werden würde, aber jetzt war es endgültig so weit. Nach Ende der Bergsaison 2013 wurde die alte Höllentalangerhütte abgerissen. Die Ur-Hütte soll abgetragen werden und im Garten des Alpinen Musuems in München wieder aufgestellt werden. Das Jahr 2014 wird dann Baujahr sein, bevor im Jahr 2015 die neue Hütte eröffnet wird.
Zum ersten Mal im bayerischen Alpenraum wird eine Hütte komplett abgerissen und neu aufgebaut. In Österreich und der Schweiz wurden in den letzten Jahren die Olpererhütte am Berliner Höhenweg und die Monte-Rosa-Hütte im Wallis komplett neu gebaut. Eher zweckmäßig die Olpererhütte, sehr futuristisch die Monte-Rosa-Hütte.
Die neue Höllentalangerhütte wird nach den Grafiken im Flyer auch recht modern aussehen, soll aber durch die Verwendung von viel Holz und Stein aus der Umgebung natürlich und gemütlich werden. Ich bin sehr gespannt, wie das gelingen wird. Die Computergrafiken sehen doch immer sehr steril aus. Das Gebäude wird relativ flach, mit einem leicht abfallenden Dach in den Hang hineingebaut, um möglichst lawinensicher zu sein.
Wie die bisherige Hütte, soll auch die neue Höllentalangerhütte 80 Schlafplätze haben, aber statt Matratzenlagern wird es dann Zimmerlager geben. Über 4,5 Millionen Euro wird der Ersatzbau kosten, dazu kommen Kosten für die Entsorgungsanlage.
Weitere Infos zum Neubau der Höllentalangerhütte findet Ihr auf der Seite Der Ersatzbau der Höllentalangerhütte des Alpenverins München/Oberland.
Die alte Höllentalangerhütte ist für mich eigentlich eine idealtypische Alpenvereinshütte. Genauso stellt man sich eine Hütte vor. Eine alte Hütte mit viel dunklem Holz, verwinkelt, unperfekt, aber extrem gemütlich und urig. Solche Hütten passen perfekt in die alpine Landschaft.
Allerdings habe ich in der alten Hütte nie übernachtet, daher kann ich nicht beurteilen, ob die Verhältnisse dort eher als gemütlich oder doch als grenzwertig einzuschätzen waren. Auf jeden Fall bin sehr auf die neue Hütte gespannt und hoffe, dass sie ähnlich gut ins Höllental passt wie die jetzige Hütte.
Nach dem hüttenlosen Jahr werde ich dann wieder durch die Höllentalklamm wandern, um mir die neue Hütte anzusehen.
Weitere Fotos von der alten Höllentalangerhütte findet Ihr auch bei unserer Wanderung durch die Höllentalklamm. Fotos der neuen Hütte könnte Ihr im Artikel Durch die Höllentalklamm zum Hupfleitenjoch sehen.
Buchtipps und Wanderkarte:
Ich finde es ehrlich gesagt immer schade. Ich war selber noch nie dort, aber ich mag, wie du offenbar auch, dunkle und urige Hütten. Der neue Entwurf gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht. Dass es anders geht, zeigen einige Hütten im Alpenraum.
also wenn man nicht wüsste, daß eine Berghütte auch anders aussehen kann, würde man sagen, dann lieber keine Hütte als so einen hässlichen Bau!
Wieso kann man nicht angelehnt an den alpenländischen Baustil – eine innerlich moderne Hütte bauen, die trotzdem noch in die Landschaft passt und einladend auf die Besucher wirkt?
Unten im Ort bekäme man solch ein komisches Bauwerk nicht genehmigt – aber oben in den Bergen kann man´s ja offenbar machen?
war mehrere male auf der Höllentalangerhütte. Auf der einen Seite die urige und gemütliche Hütte. Sie kann viele Geschichten erzählen. Erfreuliche und auch weniger erfreuliche. Die Sanitäreinrichtung ist schon in die Jahre gekommen. Freilich eine Berghütte stellt man sich eben urig vor. Mir wäre eine Hütte im alten Stil auch viel lieber. Bin mir aber sicher, das die neue Hütte technisch auf dem neuesten Stand ist, funktional und auch gemütlich werden kann. Nach ein paar Jahren fragt keiner mehr nach der alten Hütte. Werde nach Fertigstellung einen Besuch abstatten. Dann kann ich den Vergleich am besten beurteilen.
Hebt Eure Fotos und Videos auf. Diese haben dann Altertumswert.
Dem enormen Besucheransturm ist die Hütte einfach nicht gewachsen. Ich war einmal dort über Nacht und hab seitdem einen Bogen darum gemacht, wenn es hieß, wir brauchen ein Quartier auf dem zum Gipfel. Sind dann lieber früher im Tal los. Der Neubau sieht klar erstmal ganz anders aus, aber ob die aktuelle Hütte von außen schöner ist, nur weil sie ins alpenländisch verkitschte Bild passt?
Ich bin gespannt auf die neue Hütte. Von den Entwürfen her gefällt sie mir auch nicht und ich kann mir das Höllental noch nicht ohne die alte Hütte vorstellen. Ich mochte sie echt gern. Urig und gemütlich. Allerdings habe ich auch nie dort übernachtet.
Ich bin wirklich gespannt. Am Ende wird die Wanderung ins Höllental aber nicht weniger schön sein.
Grias Di, sagt ma am Berg und des passt .So zur neuen Hoellentalanger huette kann ih nur Gratuliern ein Segen fuer die Wandrer.Ein Traum fuer mi den Blick in so ar wilden Natur einHightlight pur.
Tut mir leid…aber das Wort Hütte ist hier nicht mehr angebracht. Es mag ja sein…das es alles super modern ist…aber schön ist es nicht. Warum nicht innen modern und außen Hütte??? Der Hüttencharakter gleich null….dafür so ein Profitbau.
Ich habe die alte Hütte gekannt und darin übernachtet. Mir hat es super gefallen.
Am 21.07.2017 bin ich wieder aufgestiegen und habe das erste mal die neue “Hütte” gesehen und kann mich dem Kommenrtar von Ute nur anschließen. Wie haben für stolze 4,60 Eur ein Haferl Kaffee getrunken und es war von der Qualität der schlechteste Kaffee den ich je auf einer Hütte getrunken hat.
Liebes Hüttenteam, in einen Kaffee gehört neben Wasser auch eine entsprechende Menge Kaffee.
Wir wollten eine Tagestour von der Hütte aus gehen und dort übernachten sind aber dann aus Enttäuschung gleich weiter zum Gipfel und haben im Münchner Haus übernachtet und sind dann über die Wiener Neustätter zum Eibsee abgestiegen. Für uns gilt, NIE wieder Höllentalangerh…..!
Leider bietet die neue Hütte nicht den Charme der alten Hütte wieder.
Küchengerüche weit über die Flure hinaus. Kein wirklich funktionierender Abzug.
Insgesamt sehr kommerziell. Schade.