Bergbuch: Jon Krakauer – In eisige Höhen (Into Thin Air)
Eines der ersten Bergsteigerbücher, das ich gelesen habe, war In eisige Höhen von Jon Krakauer, im amerikanischen Original Into Thin Air. Es ist bisher das einzige Bergbuch, das ich zweimal gelesen habe. Und obwohl ich es bereits kannte, hat es mich auch beim zweiten Lesen noch einmal überwältigt. Daher war für mich gleich klar, dass ich dieses Buch zur Aktion “Blogger schenken Lesefreude” verschenken werde. Doch worum geht es in diesem Buch?
Für das amerikanische Bergmagazin „Outside“ nimmt der Journalist und Autor Jon Krakauer im Jahr 1996 an einer geführten Expedition zum Mount Everest teil, um dort über die Auswüchse des kommerziellen Bergsteigens zu berichten. Keiner der Teilnehmer ahnt, dass die Besteigung in einer Katastrophe mit acht Toten enden wird.
Jon Krakauer beschreibt sich selbst als guten Bergsteiger, der schwierige Routen gegangen ist. Er kennt sich mit Eisklettern in den USA und Kanada aus, ist in Alaska geklettert und hat den Cerro Torre bestiegen. Aber er merkt auch an, dass diese Besteigungen teilweise zehn oder zwanzig Jahre her sind, und er nie über 5200 Meter Höhe hinausgekommen ist. Schon das Basislager des 8848 Meter hohen Mount Everest liegt etwas höher.
Die Besteigung des Mount Everest
Bei kommerziellen Everest-Expeditionen führen mehrere Bergführer mit Sherpas ihre zahlenden Kunden auf den Gipfel. Das Erreichen des Gipfels durch möglichst alle Teilnehmer ist das Ziel, dafür zahlen diese sehr viel Geld. Gleichzeitig sind die Bergführer für die Sicherheit der Expedition und ihrer Teilnehmer verantwortlich. Das kann zu, möglicherweise tödlichen, Konfliktsituationen führen.
Im Jahr 1996 sind „Mountain Madness“ des US-Amerikaners Scott Fischer und „Adventure Consultants“ des Neuseeländers Rob Hall die wichtigsten Anbieter der Everest-Expeditionen. Jon Krakauer, der mit dem „Adventure Consultants“-Team den Everest besteigen will, beschreibt, wie die beiden sehr unterschiedlichen Charaktere Hall und Fischer die Expeditionen durchführen. Die Unterschiede in der Vorgehensweise lassen sich schon aus den Namen der Firmen erahnen.
Auf dem Weg bis zum Basislager ist von der Lodge-Romantik heutiger Himalaya-Trekkingtouren noch nichts zu spüren. Alleine die Beschreibung einer Nacht im Ort Lobuje dürfte manchem die Lust auf einen Everest-Aufenthalt nehmen.
Im Basislager, in dem sich verschiedene Expeditionen aus den unterschiedlichsten Ländern vor dem Gipfelanstieg treffen, beobachtet Jon Krakauer die Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe der Teams, aber auch Rivalitäten und gebrochene Absprachen und Egoismus prägen das Basislager.
Das Leben im Basislager und den höher gelegenen Lagern beschreibt Krakauer sehr detailliert. Es wird klar, welche der Teilnehmer er für fähig hält, den Gipfel zu besteigen, wer möglicherweise sich selbst und andere gefährdet. Er wundert sich, dass einige Teilnehmer völlig neue, nicht eingelaufene, Bergstiefel haben. Manche der Teilnehmer, die den höchsten Berg der Erde besteigen wollen, sind nicht einmal in der Lage, ohne fremde Hilfe ihre Steigeisen anzulegen. Schon in den tiefer gelegenen Lagern gibt es dramatische, für die Gipfelmannschaften kräfteraubende, Rettungsaktionen.
Den Gipfelaufstieg schildert Krakauer so detailliert, aber auch leicht verständlich, dass man auch als Nichtbergsteiger sehr gut die Strapazen, aber auch die Erfolgserlebnisse nachvollziehen kann. Er beschreibt einige Begebenheiten, die im Rückblick Warnsignale für die Katastrophe sein konnten, hat während des Aufstiegs niemand Beachtung geschenkt. Im Gipfelbereich sieht er unmittelbar den Druck, die zahlenden Kunden zum Gipfel zu führen, als weit nach der fest vereinbarten Umkehrzeit, noch Teilnehmer zum Gipfel aufsteigen.
Abstieg vom Everest und Katastrophe
Im Abstieg werden die Bergsteiger, Sherpas und Bergführer von einem Schneesturm überrascht und in Gipfelbereich festgehalten. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt, den Jon Krakauer eindringlich dokumentiert. Die schier endlosen Stunden der Suche, des Ausharrens und Hoffens auf Hilfe im eisigen Schneesturm erlebt man als Leser detailliert mit. Krakauer beschreibt, wie er aufgrund des Sauerstoffmangels kaum noch klar denken kann und selbst falsche Entscheidungen trifft. Wie Menschen mit unglaublicher Anstrengung vor dem Tod gerettet werden und bereits totgeglaubte überleben. Aber auch, wie Bergsteiger im Schnnesturm sterben, ohne dass ihnen gehholfen werden kann.
Die letzten Kapitel des Buches befassen sich mit der Zeit nach der Expedition. Zurück in den USA schreibt Jon Krakauer einen langen Artikel für „Outside“ und versucht, die Ereignisse zu verarbeiten. Der Artikel wird heftig diskutiert, einige Leserbriefschreiber greifen Krakauer heftig an. Ihm selbst fallen Widersprüche im eigenen Erlebten auf. Er versucht, möglichst viele der Überlebeneden Teilnehmer zu befragen, um die Ereignisse im Buch so korrekt wie möglich darstellen zu können. Anatoli Boukreev, ein Bergführer, dem Krakauer im Buch Fehlverhalten vorwirft, schreibt ein eigenes Buch der Ereignisse, das Krakauers Darstellungen in vielen Punkten widerspricht. Es kommt zu heftigen Kontroversen. Am Rande des Banff Festivals treffen sie sich und diskutieren über ihre unterschiedlichen Auffassungen, ohne sich einigen zu können. Wenige Wochen später stürzt Boukreev tödlich ab.
Fazit
Jon Krakauers Buch ist eine eindringliche und umfassende Reportage über die große Katastrophe von 1996 am Mount Everest. Als Journalist kann Krakauer detailliert und gleichzeitig auch für Laien verständlich schreiben, ohne dass das Buch Längen hat. Neben der reinen Beschreibung der Ereignisse ordnet und bewertet Krakauer diese, ohne einen Schuldigen zu suchen, dem alleinige Verantwortung zugeschoben werden kann. Und obwohl das Thema des Buches eine Bergkatastrophe mit mehreren Toten ist, gelingt es Krakauer auch, in seinem Buch die Faszination und Begeisterung für das Bergsteigen zu vermitteln.
Ich kann „In eisige Höhen“ * jedem an Bergliteratur interessierten empfehlen. Bisher habe ich kein Buch aus diesem Bereich gelesen, dass ich mehr empfehlen könnte. Es ist spannend, fesselnd, berührend, detailliert und sehr gut geschrieben und ins Deutsche übertragen.
Auf dem Buch Jon Krakauers basiert auch der Kinofilm „Everest“ des Regisseurs Baltasar Kormákur aus dem Jahr 2015.
Buchtipps:
Neben „In eisige Höhen“ möchte ich Euch noch weitere Bücher von Jon Krakauer empfehlen: „In die Wildnis“ * (Into the Wild) sowie „Classic Krakauer: Die besten Reportagen aus drei Jahrzehnten“ *.
Buchtipps
Hallo,
eine tolle Aktion. Und ein aufregendes Buch, welches du verlost. Da würde ich mich sehr freuen, es zu gewinnen. Ich habe von Reinhold Messner “Mein Leben am Limit gelesen” und fand das auch schon sehr beeindruckend.
Liebe Grüße
Hallo, ich bin gerade die Liste durchgegangen und musste hier einfach posten. Ich habe das Buch nach seinem Erscheinen verschlungen, damals ein Buch aus der Bibliothek. Aber es war so spannend, dass ich es nochmal lesen möchte. Also wirf mich in den Lostopf. Ich lese gern so eine Art von Bücher und schaue fast alle Dokus zum Bergsteigen. Finde das Thema einfach spannend. VG kerstin
Lieber Ulrich
Dies wäre genau ein Buch nach dem Geschmack meines Liebsten! Ich selber bin ja nicht so der Bergfreak, aber für meinen Mann versuche ich gerne mein Glück! Vielleicht kann ich ihm das Werk ja dann sogar an seinem Geburtstag überreichen!
Ich mache übrigens auch mit. “Plötzlich Shakespeare” ist mein Beitrag!
Herzliche Grüsse
Esther
Das Buch ist toll und sehr, sehr spannend. Ich habe es schon gelesen und, obwohl es im Sommer in Ungarn war, dabei immer gefroren 😉
(Nein, ich möchte nicht in den Lostopf, aber den anderen das Buch auch noch mal ans “kalte” Herz legen.)
Selbst Bergsteigen war ich zwar zugegebenermaßen schon zwei Jahre nicht mehr, aber ein Lieblingsbuch zum Thema habe ich trotzdem: Christoph Ransmayr – Der fliegende Berg. Seitdem steht auch Jon Krakauer auf meiner Lesewunschliste ganz weit oben, bislang habe ichs aber einfach noch nicht geschafft, es mir zu besorgen – würde mich also sehr freuen!
Dieses Buch MUSS ich haben!!! Hört sich spitze an!! LG Ulrike;-))))
Ich habe noch kein Bergbuch dieser Art gelesen, daher interessiert es mich. Klingt gruselig!
Viele Grüße
Ich würde das Buch auch total gerne gewinnen 🙂
EIn Lieblingsbergbuch hab ich leider nicht, aber so etwas ähnliches:
635 Tage im Eis.
ICh liebe dieses Buch einfach 😀
LG
Celine
Hallo,
da ich das Thema total interssant finde würde ich das Buch gerne gewinnen.
LG
Annika
Hey,
das Buch hört sich sehr interessant an, ich habe noch gar kein Bergbuch gelesen und würde mich freuen,wenn ich so eine neue Leidenschaft beginnen kann 🙂
Hier liest sich schon die Inhaltsangabe spannend, ich würde also zu gerne weiterlesen 🙂
Mein Papa St passionierter Bergsteiger und das Thema hat mich, wenn auch nur passiv, sehr gepackt!
LG Tina
Ein interessantes Buch auf jeden Fall, das wartet schon ein Weilchen auf meiner Leseliste. 🙂
Da bewerbe ich mich doch glatt….
Liebe Grüße
Katharina
Ich habe auch noch nie ein Bergbuch gelesen, da ich aber gerne in der Natur unterwegs bin (in Brandenburg meist ohne Berg), würde ich mich freuen einen Einblick in diese Art von Literatur zu bekommen.
Liebe Grüße,
Julia
Ich würde mich sehr darüber freuen, denn mein Vater liest NUR solche Bücher, von Reinhold Messner, Huberbuam und so weiter. Doch das hier: das fehlt ihm noch!
Liebe Grüße,
Michelle
Das klingt nach ‘nem tollen Buch, da bewerbe ich mich doch auch einfach mal! 🙂
Vielen Dank für die Beteiligung an der tollen Aktion und die Verlosung.
Ich würde dieses Buch sehr gern gewinnen, habe leider kein Lieblings-Bergbuch.
Hallo,
bis jetzt hab ich noch kein einziges Bergbuch gelesen, aber dieses Buch ist sehr ansprechend.
LG Franzi
toll, dass du auch bei dieser Aktion mitmachst. ich möchte mich für meinen mann um das buch bewerben , sein letztes buch war *the long way round* ein abenteuer buch der extraklasse, beruhend auf wahren begebenheiten ein bergbuch hat er noch nicht gelsen interessiert sich aber für alle abenteuerbücher die nicht in der fernen fantasy welt spielen, vielleicht habe ich ja glück und darf ihn mit dem buch überraschen.
liebe grüße
carmen
Hallo,
ich habe in meine Teeniezeit (vor über 20 Jahren) ein Buch über die Erstbesteigung des Matterhorns gelesen – das fand ich sehr interessant, spannend und erschütternd.
LG
Christine
Hallo,
habe leider noch nie ein Bergbuch gelesen, wäre aber sehr interessiert 🙂
Liebe Grüße
Huhu,
ich habe bisher kein Bergbuch gelesen und finde das sehr interessant.
Hüpfe noch in den Lostopf.
lg Kati
http://katis-buecherwelt.blogspot.de/
Lieblings- Bergsgteigerbuch? Naja, bisher habe ich noch keines gelesen, aber deines wird ja nun vielleicht mein erstes. 😉
Leider kenne ich noch gar kein Bergbuch 🙂 Und das muss geändert werden !
Auch ich mag in den Lostopf 🙂
Lg Tilly
Ein Bergbuch habe ich leider noch nicht, Bildbände über den Himalaya lasse ich mal außen vor..somit würde ich mich enorm über dieses hier freuen. Lg, Leona
Eine tolle Aktion! Ich würde gerne das Buch gewinnen und hüpfe natürlich in den Lostopf.
Das Buch wäre aber erstes Bergbuch,was mich schon etwas wundert, da mich das Thema sehr interessiert.
LG Fitore
Hallo!
Mein Lieblingsbergbuch? Schwierige Frage, so richtige Bergbücher habe ich noch nicht gelesen zumindest nicht bewußt, aber sehr schön war es auf dem Fuji-san (gut das ist jetzt kein Berg) ansonsten bin ich oft in der Steiermark unterwegs am liebsten im Gesäuse, bis aufs Hochtor habe ich es bis jetzt noch nicht geschafft aber ich hoffe sehr drauf wenn die Kinder größer sind.
LG
Erika
Das Buch hört sich spannend an und ich würde mich sehr freuen, es lesen zu können 🙂
LG von Simone
Vielen Dank für den tollen Buch Tipp. Hört sich so erst einmal sehr vielversprechend an. Vielen Dank
Lieben Gruss
Christian
Hallo! Ich würde gerne an der Verlosung teilnehmen! Ich habe bisher noch kein Bergsteigerbuch gelesen, interessiere mich allerdings für Schicksalsbücher und auf wahren Begebeneheiten beruhende Bücher. 🙂 Ich wünsche noch einen schönen Sonntag! Liebe Grüße Sami
Huhu,
ich würde gern in den Lostopf hüpfen. 🙂
LG,
Rachel
Ich würde das Buch wahnsinnig gerne gewinnen, weil die Beschreibung sehr spannend klingt!