Wanderung, leicht bis mittel, 800Hm: Blombergbahn Talstation – Zwiesel – Zwieselalm – Blomberg – Blomberghaus – Heiglkopf – Blombergbahn Talstation
Der Blomberg ist einer der Klassiker der Münchner Hausberge. Leicht erreichbar und mit Sessellift, Sommerrodelbahn und einem kleinen Freizeitpark an der Talstation Anziehungspunkt für Familien. Oben lockt das schnell erreichbare, große Blomberghaus. Ein Geheimtipp ist diese Tour ganz sicher nicht. Aber einen Besuch ist das Gipfeltrio mit Blomberg, Zwiesel und Heiglkopf alle Mal wert, denn es gibt auch stillere Ecken auf dieser Wanderung.
Die Wanderung beginnt direkt an der Talstation der Blombergbahn, die wir aber heute nicht nutzen werden. Aber hier sind sowohl der große Parkplatz als auch die Haltestelle des Busses, der vom Tölzer Bahnhof kommt.
Aufstieg zum Zwiesel
Zunächst gehen wir zur äußersten rechten Ecke des Parkplatzes. Dort biegen wir auf den breiten Fahrweg ein, der bergauf führt. Nach wenigen Metern teilt sich der Weg, wir nehmen den linken Weg.
Jetzt gehen wir direkt an der großen 360-Grad-Kurve der Sommerrodelbahn „Blomberg Blitz“ vorbei. Die mächtige Stahlrohr-Konstruktion ist die größte Attraktion des Blomberg-Freizeitparks.
Kurz danach zweigt rechts ein schmalerer Weg vom breiten Fahrweg ab. Dieser Weg ist weiter oben als der „Alte Zwieselweg“ ausgeschildert, hier unten aber noch nicht. Sofort wird es ruhiger, denn die Mehrzahl der Wanderer bleibt auf dem breiten Weg.
Schön schlängelt sich unser Weg durch den Wald und führt an einer Weide vorbei. Nach der Weide wird der Weg etwas ruppiger, steiniger und kann auch ein wenig feucht sein.
Wir treffen wieder auf die Forststraße und nehmen gleich wieder den Pfad, der wenige Meter oberhalb wieder in den Wald führt.
Dieser Weg ist wieder als „Alter Zwieselweg“ ausgeschildert. Wieder geht es durch den Wald, aber schon nach kurzer Zeit treffen wir wieder auf den Fahrweg. Der alte Zwieselweg hat uns eine weite Schleife erspart, aber nun müssen wir doch ein Stück auf dem Fahrweg bergauf wandern.
Bis links erneut der „Alte Zwieselweg“ als schmaler Steig mit einer Treppe in den Wald führt. Er wird nun bis zum Abzweig zum Zwiesel direkt neben dem Fahrweg entlangführen, allerdings ein paar Meter oberhalb.
Schöner und auch schattiger als die breite Forststraße ist es auf jeden Fall, auf dem Alten Zwieselweg zu wandern. Nur solte man beachten, dass man nach kräftigen Regenfällen auf einige wirklich matschige Stellen treffen kann. Es wandert sich hier trotzdem schöner.
Kurz vor dem Abzweig zum Zwiesel führt der Steig dann aber wieder auf die Straße. Wir erreichen eine große Kreuzung mit einem ebenfalls großen Wanderwegweiserbaum. Nach links ginge es zum Blomberghaus, nach rechts zum Gipfel des Zwiesel hinauf. Also nach rechts.
Erneut führt der Weg durch den Wald und wird nun spürbar steiler. An einer Abzweigung nehmen wir den rechten Weg, der direkt zum Gipfel führt.
Auf dem Zwiesel
Der Gipfelbereich des 1348 Meter hohen Zwiesel ist eine große Almwiese. Schon auf dem Weg zum Gipfel haben wir einen tollen Ausblick ins Isartal, zu den Tegernseer Bergen und bis zu den Karwendelbergen.
Der Weg führt nun nach rechts zum Gipfelhügel, auf dem ein mächtiges hölzernes Gipfelkreuz steht.
Ein paar Bänke gibt es, ansonsten sucht man sich seinen Aussichts- und Brotzeitplatz auf der weitläufigen Wiese. Bei den großartigen Aussicht in Richtung Süden, zum Brauneck und zur Benediktenwand kann man es hier oben gut aushalten.
Abstieg zum Blomberghaus
Für den Abstieg bietet sich der Weg über die Zwieselalm (die auch Specker-Alm oder Schnaiteralm genannt wird) an. Auf dem Hinweg zum Gipfel konnten wir die Gebäude der Zwieselalm schon sehen, ziemlich genau hundert Höhenmeter unterhalb des Zwieselberg-Gipfels liegt sie.
Wir gehen auf dem Hinweg über die Gipfelwiese zurück, biegen aber nicht in den Wald ein, sondern wandern weiter geradeaus über die nun steiler abfallende Wiese, direkt auf die Almgebäude zu.
Die Wiese ist von vielen Erosionsrinnen durchzogen, zwischendurch liegen ein paar Felsen verstreut, es bleibt aber ein einfacher Abstieg.
Die Zwieselalm ist im Sommer wohl auch bewirtschaftet, so früh im Jahr aber noch nicht. Also folgen wir dem Wegweiser zum Blomberghaus.
Den größeren Teil der knapp 150 Höhenmeter vom Zwiesel-Gipfel zum Blomberghaus haben wir schon auf der Wiese zurückgelegt, also geht es nun mit nur noch leichtem Gefälle in Richtung Einkehr.
Zunächst über freies Gelände, dann wieder in den Wald, wo wir wieder auf den Hinweg treffen. Kurz darauf kommt die Kreuzung und geradeaus gehen wir zum Blomberghaus.
Links von uns liegt der Gipfel des Blombergs auf 1248 Metern Höhe. Ein Zaun hält aber davon ab, zum höchsten Punkt zu gehen. Zudem sehen wir schon das Blomberghaus und da lockt die Aussicht auf ein kühles Getränk.
Am Blomberghaus
Das Blomberghaus, nur wenige Gehminuten von der Bergstation der Blombergbahn entfernt, ist natürlich keine urige Alm, sondern ein großes Berggasthaus, das an sonnigen Tagen sehr gut besucht ist. Das Essen ist aber durchaus zu empfehlen und sobald man einen Platz gefunden hat, gilt: Gemütlich ist, was man draus macht.
Obwohl der Außenbereich sehr groß ist, kann man schon Schwierigkeiten bekommen, einen oder mehrere Plätze zu finden. Es geht also gut zu dort. Etwas wild, mit irgendwie gespannten Leinen, sind Bedienungs- und Selbstbedienungsbereich getrennt.
Für Familen toll: Direkt neben der Terrasse ist ein Spielplatz mit einem großen Klettergerüst.
Zum Blombergkreuz und zum Heiglkopf
Über den Kunstwanderweg „sinneswandel“ wandern wir weiter in Richtung Heiglkopf (auch Heigelkopf). Kurz hinter dem Blomberghaus passieren wir den Abzweig zum späteren Abstiegsweg, folgen aber dem Weg zur Bergstation der Blombergbahn. Der Weg ist breit und leicht zu gehen, auf manchen Abschnitten wird er aber auch spürbar steil.
Immer wieder kommen wir dabei an den Kunstwerken lokaler Künstler vorbei, die entlang des Kunstwanderwegs aufgestellt wurden. Mein Favorit ist ein Kunstwerk, das erst auf dem Rückweg sichtbar wird und nichts als einige Bäume, etwas weiße Farbe und den richtigen Betrachterstandpunkt benötigt.
Wir passieren die kleine, aber ebenfalls künstlerisch verzierte Bergstation der Blombergbahn. Kurz darauf liegt schon die weite Almfläche der Wackersberger Alm mit dem Blombergkreuz vor uns.
Das Kreuz, ein schlichtes, schmuckloses Holzkreuz, steht weit entfent vom eigentlichen Gipfel des Blombergs. Ein Gipfelkreuz ist es also nicht. Das Kreuz wurde im September 1945 als Dank dafür aufgestellt, das der Sohn einer Wackersberger Bauernfamilie wieder aus dem Krieg heimgekehrt ist.
Heute ist direkt unterhalb des Kreuzes ein beiliebster Startplatz der Paraglider. Vom Kreuz, das hier, auf dem weiten Bergrücken zwischen Blomberg und Heigelkopf, weithin sichtbar sein sollte, haben wir nun einen weiten Blick auf Bad Tölz und weit ins Voralpenland hinein. Bei guten Bedingungen reicht der Blick bis nach München.
Aber jetzt ist es windig und ziemlich kühl geworden, deshalb soll es gleich weitergehen zum dritten Gipfel heute, dem Heigelkopf. Der ist gleich nebenan und auch ähnlich hoch, das wird also eine flotte Angelegehnheit.
Falsch gedacht! Denn auf den wenigen Metern zwischen Blombergkreuz und Heiglkopf liegt noch ein tief eingeschnittener Sattel. Es geht also steil bergab und dann ebenso steil wieder hinauf. Letztendlich sind es nur gute 30 Höhenmeter, die wir runter- und wieder raufgehen müssen, aber es sind die steilsten Wege für heute.
Belohnt werden wir wieder mit einer schönen Gipfelwiese, einem weitern großen hölzernen Gipfelkreuz, zwei Bänken und einem Ausblick, der weit ins südliche Isartal mit dem Ort Lenggries und zu den Karwendelbergen führt. Direkt vor uns liegt der breite Bergstock mit Brauneck, Latschenkopf und Benediktenwand.
Der kurze, aber doch beschwerliche Aufstieg hat sich gelohnt!
Zurück ins Tal über die Rodelbahn
Man könnte nun den Heiglkopf überschreiten und in einem Bogen etwas südwestlich über den Weg 463 zurück zur Kreuzung hinter dem Blomberghaus gehen. Jetzt soll es aber auf direktem Weg zurückgehen.
Also wieder runter in den Sattel, wieder hoch zum Blombergkreuz, an Wackersberger Alm und Seilbahnstation vorbei bis fast zum Blomberghaus.
Der breite Wanderweg 461, über den wir nun zurück ins Tal wandern, ist im Winter die Blomberg-Rodelbahn.
Ob die Madonnenfigur im Baumstamm den Rodlern hilft, die Abfahrt heil zu überstehen? Schaden kann es sicher nicht.
Jetzt geht es, mal mehr, mal weniger steil, an verschiedenen kindgerechten Stationen vorbei, an denen man Xylophon spielen, Dinge entdecken, Zapfen werfen oder etwas über Waldtiere lernen kann.
Denn wir wandern nun auf dem „Entdecker-Pfad“, auf dem gleich zu Beginn einige Felsen mit eingeritzten Mustern zu entdecken sind.
Zwischendurch quert der Weg die Seilbahn-Trasse. Hier könen wir die Talstation sehen. Etwa 300 Höhenmeter bergab sind es noch.
Wir passieren die Mittelstation der Blomberg-Seilbahn. Wer gar nicht mehr laufen will, kann hier für die letzten Meter einsteigen und verpasst wenig. Denn der weitere Weg ist nun wieder die breite Forststraße, die in einigen Kurven wieder hinunter zum Ausgangspunkt führt.
Insgesamt ist es eine schöne Bergwanderung mit gleich drei Gipfeln. Teilweise ist es ruhiger als erwartet, im Bereich zwischen Zwieselgipfel, Blomberghaus und Bergstation teilt man sich das Bergerlebnis an schönen Tagen mit vielen anderen Wanderfreunden. Je nach Lust, Laune oder Wetter gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Tour abzukürzen oder zu verlängern. Wer mag, kann sich den Auf- oder Abstieg auch gleich ganz sparen und den Sessellift nehmen.
Dauer und Schwierigkeit:
Bei angenehmem Wandertempo mit Fotopausen kann man etwa eineinhalb Stunden Aufstieg rechnen bis zur großen Kreuzung, an der man sich für den Aufstieg zum Zwiesel oder für die direkte Einkehr entschließt. Eine halbe Stunde bis zum Gipfel des Zwiesel. Von dort zum Blomberghaus eine weitere halbe Stunde. Eine dreiviertel Stunde bis zum Heiglkopf. Für den gesamten Rückweg zur Talstation kann man etwa eineinhalb Stunden rechnen.
Die Wanderung ist insgesamt eher leicht, maximal mittelschwer. 800 Höhenmeter mit ein paar steileren Stücken, aber ohne wirkliche Schwierigkeiten, bei normalen Bedingungen.
Höhenangaben:
Talstation Blombergbahn: 703 Meter
Mittelstation Blombergbahn: 890 Meter
Bergstation Blombergbahn: 1236 Meter
Zwiesel: 1348 Meter
Schnaiteralm/Zwieselam: 1245 Meter
(Blomberg: 1248 Meter)
Blomberghaus: 1203 Meter
Blombergkreuz:
Heiglkopf: 1205 Meter
Essen und Trinken:
Das Blomberghaus ist die einzige ganzjährig geöffnete Restauration am Berg. In den Sommermonaten kann auch die Zwieselalm (auch Schnaiteralm oder Speckeralm) geöffnet sein.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Wirkliche Schwierigkeiten sind auf der Wanderung nicht zu erwarten. Manche Wege teilt man sich mit den Mountainbikern. Auf den Weideflächen kann man in den Sommermonaten auf Weidevieh treffen.
Wandern mit Hund:
Für Hunde gibt es wenig Trinkmöglichkeiten, nehmt Wasser mit. Vorsicht vor Mountainbikern und Weidevieh.
Wie komme ich hin?
Mit dem Zug: Ab München mit der Bayerischen Regiobahn bis Bad Tölz. Von dort aus mit dem Bus bis zur Talstation der Blombergbahn. Die Fahrpläne von Bahn und Bus sind aufeinander abgestimmt, so dass die Anfahrt per Bahn und Bus sehr empfehlenswert ist.
Mit dem Auto: Von München aus auf der A8 bis Holzkirchen, dann auf der B13 bis Bad Tölz. Von hier aus über die B472 zur Blombergbahn. Ab Bad Tölz ist die Blombergbahn ausgeschildert. Alternativ geht der Weg über die A95 (Garmischer Autobahn) bis Sindelsdorf, dann über die B472 Richtung Bad Tölz zur Blombergbahn. Parkgebühr: 5 Euro/Tag (2023).
Startpunkt:
Google Maps: 47.747889,11.514944
Openstreetmap: 47.747889,11.514944
What3Words: ///duden.knospe.passen
Links:
https://www.der-blomberg.de (mit Webcam)
https://www.blomberghaus.de/
Webcams am Blomberg
GPX-Track:
Maximale Höhe: 1346 m
Minimale Höhe: 704 m
Gesamtanstieg: 948 m
Gesamtabstieg: -956 m
Buchtipps und Wanderkarte: