Wanderung: Grassau – Rachl-Alm – Hufnagelalm – Hefteralm – Grassau
Diese schöne und leichte Wanderung ist ideal als Familienwanderung oder auch als Eingehtour im Frühjahr, wenn man wieder etwas Berggefühl haben möchte und die höheren Berge noch schneebedeckt sind. Nur etwa 450 Höhenmeter sind zu überwinden, das schafft man auch früh im Jahr. Auch im Sommer passt die Wanderung mit ihrem Wechsel von Wald und freiem Gelände gut, denn sie ist kurz genug, dass man den Tag am Chiemseeufer ausklingen lassen kann. Im Sommer kann man auch auf den gemütlichen Almen Rachlalm und Hefteralm einkehren.
Gleich am Ortseingang von Grassau liegt rechts an der Hauptstraße die Tankstelle, von der aus wir unsere Rundwanderung starten. Vor und hinter der Tankstelle führen Wege in Richtung der Wiesen und zum Berg. Die Wegweiser listen diverse Almen und Berge als Ziele auf, darunter auch die Rachl- und Hefteralm, zu denen wir wandern werden.
Über die Straße „Oberdorf“ gelangen wir, den Wegweisern folgend, zu einer Dreieckskreuzung mit dem Fünfeichenweg. Dort wechseln wir auf den Feldweg, der durch Wiesen direkt auf den Bergwald zuführt.
Nach links sehen wir den Schnappenberg, Zwölferspitz und den mächtigen Hochgern. Und wer genau hinschaut, sieht auch die kleine Schnappenkirche, die kurz unterhalb des Schnappenberg-Gipfels aus dem Wald schaut.
An der Weggabelung am Waldrand folgen wir dem Weg nach links. Er führt in angenehmer Steigung breit an einem Bach entlang bergauf. An der nächsten Abzweigung weiter nach links und über eine schmale Brücke.
Hinter der Brücke wird der Weg zu einem schmalen, steileren und etwas wurzeligen Pfad. Endlich wieder ein richtiger Bergsteig, wie schön!
Kurz darauf treffen wir wieder auf einen breiten Weg, dem wir nach rechts bergauf folgen. Jetzt geht’s es wieder leicht ansteigend bergauf, wir können den Wald genießen und ab und zu sehen wir durch die Bäume auf Grassau hinunter und in Richtung Hochgern.
Wenige Meter vor einer Bachquerung wechseln wir auf den Steig, der nun scharf links vom Weg abzweigt. In ein paar Serpentinen geht es nun wiedr etwas steiler durch den Bergwald, bis wir auf einen größeren (Holz-)platz treffen. Wieder geht es rechts bergauf weiter. Nur noch ein paar Meter durch den Wald, dann erreichen wir auch schon die Almwiesen vor der Rachlalm. Bei unserer Wanderung Anfang Mai treffen wir auch schon auf Weidekühe.
Die Rachelalm, zu der wir kurz darauf gelangt sind, ist aber noch geschlossen. Pünktlich zu Christi Himmelfahrt soll der Ausschank wieder beginnen. Wir gehen weiter, um das Almgebäude herum und am Waldrand entlang in Richtung Hufnagelalm, deren einfaches Gebäude weiß in der Sonne leuchtet.
Auf dem Weg dorthin haben wir über die weiten Almwiesen wieder eine schönen, diesmal nicht durch Laub verdeckten, Blick auf den Hochgern und weiter zum Hochfelln.
Die Hufnagelalm ist nicht bewirtschaftet. Links vom Almgebäude zeigt der Wegweiser „Alle Wanderwege“ den Weg an, dem wir folgen. Über eine Kuppe geht es nun schmal durch die Wiesen, dann ganz kurz durch ein Waldstück, an dessen Ende wir schon das Dach der Hefteralm sehen. Kurz den Bach gequert und schon ist die Hefteralm erreicht.
Auf unserer Wanderung Von Rottau zu den Almen am Breitenberg, ebenfalls eine schöne erste Tour in das Wanderjahr, sind wir auch an der Hefteralm angekommen. Auch diese ist noch geschlossen, vermutlich sind wir wieder nur wenige Tage zu früh gekommen. Im Sommer ist die Hefteralm ein beliebtes Wanderziel mit gutem Alm-Essen und einem gemütlichen Gastgarten mit Bäumen. Kinder freuen sich über die Ziegen, Hasen und Hühner, die den Gästen bei Brotzeit und Bier zuschauen.
Die Hefteralm gehört der Pferdezuchtgenossenschaft für Kaltblutpferde in Traunstein, mit etwas Glück trifft man auch ein paar Pferde an der Alm.
Wir machen Brotzeit mit mitgrbrachtem Brot, Speck und Obst auf der langen Bank am Almgebäude. Die Sonne brennt schon gut herab im Frühjahr. Bevor uns der Sonnenbrand erwischt, machen wir uns an den Abstieg. Am Almgebäude und dem Bauerngarten vorbei verlassen wir durch ein Gatter das Almgelände. Kurz aber steil geht es bergab in den Wald, dort dann angenehm auf einem breiten Weg bergab.
Rechts oberhalb von uns liegt der Gipfel des Einöder Bergs, nach links geht es steil hinab in ein Bachbett. Nun gehen wir genau auf eine Bank zu, die nicht umsonst leicht erhöht an dieser Stelle steht. Von diesem Platz aus haben wir einen Blick über Rottau und die Kendlmühlfilzen bis auf den Chiemsee mit Herreninsel und der kleineren Fraueninsel.
Wir folgen weiter dem Hauptweg, der rechts bergab nach Grassau führt. Nun geht es auf ziemlich direktem Weg immer weiter bergab in Richtung Ausgangspunkt. Wir passieren den kleinen Parkplatz Strehtrumpf, der für einen Wanderparkplatz schon recht hoch gelegen ist.
Ein Stück nach einer Kehre zweigt ein kleinerer Weg spitz nach rechts ab. Diesen nehmen wir und gelangen wieder an die Weggabelung am Waldrand. Über den Wiesenweg, den wir zu Beginn der Wnaderung gegangen sind, gelangen wir dann wieder zurück nach Grassau. Wer den Abzweig verpasst hat, kommt ebenfalls in Grassau an, muss nur ein kurzes Stück entlang der Bundesstraße wandern.
Diese Wanderung ist ideal, um die Beine nach der Winterpause mal wieder an das Bergwandern heranzuführen. Im Frühjahr muss man seine Brotzeit noch selbst mitbringen, im Sommer sind die beiden bewirtschafteten Almen auf dem schönen Almgelände beliebte Ausflugsziele. Die Wanderung führt abwechslungsreich über freies Gelände und durch den Wald und ist nie schwierig oder zu steil.
Dauer und Schwierigkeit:
Von Grassau erreicht man die Rachlalm in gemütlichem Tempo nach eineinhalb Stunden. Von dort eine Viertelstunde zur Hefter-Alm. Für den Abstieg nach Grassau kann man eine gute Stunde einplanen. Insgesamt etwa drei Stunden Gehzeit. Die Wanderung ist blau (leicht) markiert, die Wege sind überwiegend breit und nur auf kurzen Stücken etwas wurzel- oder felsdurchsetzter.
Höhenangaben:
Grassau: 540 Meter
Rachlalm: 930 Meter
Hufnagel-Alm: 920 Meter
Hefteralm: 880 Meter
Essen und Trinken:
Ab Mitte Mai bis Anfang Juni öffnen die Rachlalm und die Hefteralm. Die Rachlalm bietet überwiegend Brotzeiten und Kuchen, auf der Hefteralm gibt es mehr warme Mahlzeiten. Empfehlenswert und urgemütlich sind beide Almen.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Wirklich schwierige Wegabschnitte gibt es nicht, bei Nässe können kurze Stellen etwas rutschig sein. Mit Weidevieh muss gerechnet werden, schließlich ist es eine Almwanderung.
Wandern mit Hund:
Für Hunde gibt es mehrere Bachläufe entlang des Weges, an denen sie trinken können. Im Mittelteil um die Rachl- bis zur Hefter-Alm kann man auf Kühe treffen.
Wie komme ich hin?
Mit Bahn und Bus: Von München Hbf mit der BRB Richtung Salzburg bis Prien. Dort weiter mit dem Bus 9505 nach Grassau. Insgesamt braucht man knapp eineinhalb Stunden für die Fahrt. Achtung, nicht zu jedem Zug gibt es einen passenden Anschlussbus.
Mit dem Auto: Von München aus über die A8 bis zur Ausfahrt Bernau am Chiemsee. Durch Bernau und Rottau auf der B305 bis Grassau fahren. Im Ort verteilt gibt es einige Parkplätze.
Links:
Homepage der Hefteralm
Die Rachelalm auf der Homepage vom Großrachlhof
Buchtipps und Wanderkarte: