Wanderung: Maria Gern – Marxenhöhe – Kneifelspitze – Maria Gern
Ein kleiner Berg mit einem beeindruckenden Panorama: Auf der Wanderung von Maria Gern auf die Kneifelspitze liegen einem Berchtesgaden und die Berchtesgadener Alpen zu Füßen. Vom Hohen Göll über das Steinerne Meer, Watzmann und Hochkalter bis hin zum Untersberg reicht der Blick, den man auf der Terrasse der Paulshütte genießen kann.
Eine leichte Wanderung sollte es sein, nicht zu hoch, um den Restschnee des Winters zu vermeiden. Da kommt die Kneifelspitze mit ihren gerade einmal 1189 Metern Höhe genau recht. Schnee liegt nicht mehr und es ist schon frühlingshaft warm auf unserer Wanderung.
Wir starten an der Wallfahrtkirche Maria Gern, die malerisch am Fuß der Kneifelspitze steht, mit dem Untersberg-Massiv gleich gegenüber. Die Kirche ist eines der bekannten Postkarten-Motive im Berchtesgadener Land.
Satte 29 Prozent Steigung verspricht das Schild gleich zu Beginn der Wanderung. Wer es seinem Auto zutraut, kann hier auf einen kleinen Waldparkplatz hinauffahren.
Wir gehen zu Fuß das kurze, sehr steile Stück hinauf. Oben angekommen stehen wir vor der Entscheidung, über das Lauchlehen oder das Kneifellehen zum Gipfel zu gehen. Da in Richtung Kneifellehen auch die Marxenhöhe liegt, nehmen wir diesen Weg.
Die Marxenhöhe ist nur wenige Minuten entfernt. Sie ist ein toller Aussichtspunkt oberhalb von Berchtesgaden, von der aus man einen Blick direkt hinunter auf die Altstadt und auf den Watzmann gegenüber hat.
Hier an der Marxenhöhe hin bei unserer Wanderung auch noch eine berühmte Schaukel, die hier natürlich „Hutschn“ heißt. Wenn man den richtigen Winkel beim Fotografieren fand, sah es so aus, als würde sie direkt über dem Abgrund schaukeln. Ausführlich hat Nadine auf kulturnatur die Hutschn auf der Marxenhöhe beschrieben.
Leider hat der Hutschnbaum die Schneemassen des Winters 2018/19 nicht überlebt. Daher gibt es auch die Schaukel an der Marxenhöhe nicht mehr.
Wir gehen zurück auf den Hauptweg, der zunächst angenehm über Wiesen und durch ein Waldstück führt. Wieder müssen wir uns entscheiden: Über Kneifellehen oder Metzenleitenweg. Da es Richtung Metzenleitenweg zunächst bergab geht, entscheiden wir uns erneut für den Weg über Kneifellehen, schließlich wollen wir zum Gipfel.
Eine Kehre weiter erreichen wir auch schon den Hof Kneifel, der sehr pittoresk inmitten der Wiesen steht. Wieder geht es in den Wald hinein. An einem großen Schild, das einen „Panorama-Rundblick“ an der Berggaststätte Kneifelspitze verspricht, wechseln wir vom breiten Weg auf einen etwas schmaleren Bergsteig.
Über einige Serpentinen führt der Weg nun als schöner Bergsteig deutlich steiler bergauf, bevor er für die letzten wenigen Meter auf einen breiten Betonweg mündet. Dieser ist nun noch einmal richtig steil, aber wir sehen schon das Dach der Paulshütte.
Die Paulshütte mit ihren Terrassen und Nebengebäuden nimmt den Gipfel der Kneifelspitze ein. Bergpuristen mögen die Nase rümpfen. Auch ich wundere mich, dass man noch in den Siebziger Jahren in einer derart exponierten Lage bauen durfte. Aber da steht sie und das Mittagessen und eine kräftige Apfelschorle haben wir uns verdient.
Und von der Terrasse hat man schon einen wunderbaren Blick. Dank der Panoramatafel bleibt die Frage „Wie heißt denn der Berg dort drüben“ ungestellt, die Antworten stehen hier geschrieben.
Es ist wirklich beeindruckend. Das 180-Grad-Panorama beginnt am Hohen Göll und dem Hohen Brett, davor steht der Kehlstein mit dem berühmten „Eagle’s Nest“. Auch das Luxushotel auf dem Obersalzberg ist gut zu erkennen.
Am Jenner sehen wir Baukräne der neuen Seilbahn. Ein kleiner Zipfel des Königssees zeigt sich, darüber liegt das noch verschneite Steinerne Meer mit der Pyramide der Schönfeldspitze.
Direkt gegenüber blicken wir auf den Berg, der wie kein zweiter für Berchtesgaden steht: Der Watzmann, groß und mächtig, schicksalsträchtig. Von der Kneifelspitze aus haben wir die berühmte Ansicht mit der Watzmannfrau links, dem Watzmann-Hauptgipfel rechts und dazwischen den Watzmannkindern.
Mit dem Grünstein, dem Hochkalter und schließlich dem Untersberg wird das Panorama vollendet.
Die Kneifelspitze ist im Vergleich zu diesen Bergen nur ein Winzling, aber sie bietet einen idealen Blick auf alle diese Berchtesgadener Berge.
Bevor wir wieder nach Maria Gern zurückwandern, gehen wir noch kurz zum „Salzburgblick“, nur ein paar Schritte vom Gipfel entfernt. Hier schauen wir nicht nur auf die Salzburger Seite des Untersbergs, sondern tatsächlich auch auf die Stadt Salzburg. Gut zu erkennen ist die Festung Hohensalzburg, oberhalb der Stadt.
Zurück gehen wir zunächst auf dem Aufstiegsweg. Direkt zu Beginn ist Vorsicht geboten, denn der Betonweg ist sehr steil und voller kleiner Steinchen. Hier sollte man nicht ins Rutschen geraten. Dann geht es weiter bergab über den Bergsteig und wieder auf den breiteren Weg.
Kurz vor dem Kneifellehen biegen wir rechts ab Richtung Lauchlehen. Wieder führt der Weg an schönen Wiesen entlang, bis wir wieder an der ersten Abzweigung im Aufstieg ankommen. Jetzt sind es nur noch zwei Minuten zurück bis zur Wallfahrtskirche in Maria Gern.
Bevor wir den Wandertag auf der Terrasses des Gasthauses gleich neben der Kirche ausklingen lassen, werfen wir noch einen Blick in die Wallfahrtskirche. Schwere Weihrauchdämpfe ziehen durch das reich mit Stuck verzierte Kirchenschiff. Leicht benebelt (oder möglicherweise sogar erleuchtet?) verlassen wir das Gotteshaus wieder.
Das war ein gelungener Bergtag. Eine eher kurze, aber teilweise unerwartet steile Wanderung mit einem Gasthaus oben und einem Gasthaus unten, einer Schaukel und einem der schönsten Bergpanoramen, die die deutschen Alpen zu bieten haben.
Dauer und Schwierigkeit:
Der Wanderweg ist technisch leicht zu gehen, aber teilweise ziemlich steil. Hinauf haben wir etwa eineinhalb Stunden gebraucht, für den Rückweg eine knappe Stunde.
Höhenangaben:
Maria Gern: 740 Meter
Gipfel Kneifelspitze / Paulshütte: 1189 Meter
Essen und Trinken:
Oben auf dem Gipfel an der Paulshütte und unten direkt neben der Kirche in Maria Gern sind Gasthäuser, auf deren Terrassen Ihr einen tollen Bergblick habt.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Im Abstieg ist das steile Stück im Wald direkt nach der Hütte unangenehm zu gehen. Ansonsten leicht.
Wandern mit Hund:
Auf dem Weg gibt es für Hunde keine Trinkmöglichkeit. An den beiden Wirtschaften in Maria Gern und am Gipfel stehen Wassernäpfe für Hunde bereit.
Wie komme ich hin?
Mit dem Zug: Für eine Tagestour ist die Fahrzeit von München aus fast zu lang. Ab München erreicht man Berchtesgaden über Freilassing, dort in die Berchtesgadener Land Bahn umsteigen. Oder man fährt bis Salzburg, von dort aus mit dem Bus nach Berchtesgaden und weiter bis Maria Gern. Alternativ kann man vom Salzbergwerk aus auf die Kneifelspitze aufsteigen.
Mit dem Auto: Über die A8 bis Bad Reichenhall, dann in Richtung Berchtesgaden fahren. Bei Bischofswiesen der Ausschilderung nach Maria Gern folgen. Alternativ auf der A8 nach Österreich und über die A10 (mautpflichtig) bis Grödig fahren. Weiter über die B305 nach Berchtesgaden und dort der Ausschilderung nach Maria Gern folgen. Die Anzahl der Parkplätze rund um die Kirche ist begrenzt.
Links:
Informationen zur Wallfahrtskirche Maria Gern
Homepage vom Gasthaus Maria Gern
Homepage der Berggaststätte Kneifelspitze
Die Kneifelspitze bei berchtesgaden.de. Mit Video.
Buchtipps und Wanderkarte:
Das muss ich mal gesagt haben, du machst tolle Bilder! Warum schaffe ich das nicht 😀 Umso schöner hier herumzustöbern 🙂 Freue mich schon auf mehr. Liebe Grüße aus Nals.