Wanderung: Fischbachau-Birkenstein – Kesselalm – Wendelstein – Birkenstein
Heute geht es auf den Wendelstein, allerdings zu Fuß von Fischbachau-Birkenstein aus, nicht per Seilbahn oder Zahnradbahn, wie es die Mehrzahl der Wendelstein-Besucher macht, ich zum Beispiel üblicherweise. Für die Strecke sollte man ein wenig Kondition mitbringen, die reine Laufzeit zum Wendelstein und zurück beträgt schon gut fünfeinhalb Stunden. Dazu kommt dann die Zeit, die man am Gipfelbereich verbringt. Schwierig ist der Aufstieg jedoch nicht, auch wenn der Wendelstein von unten Respekt einflößend groß aussieht.
Der erste Teil der Wanderung entspricht dem Weg der Wanderung von Fischbachau auf den Breitenstein. Vom Wanderparkplatz in Fischbachau-Birkenstein folgen wir zunächst dem Wegweiser „Wendelstein über Kesselalm, Aiblinger Hütte, Durhamer Almen 3h“.
In etwa einer Stunde gelangen wir auf einem breiten Forstweg, der meist entlang eines Baches verläuft, zur Kesselalm. Der Weg ist mal mehr, mal weniger steil und führt meistens durch den Wald. Erst kurz vor der Kesselalm gehen wir über freies Almgelände.
Die Kesselalm oder die Wiesen drum herum bieten sich für eine erste Rast an. Knapp 10 Minuten oberhalb der Kesselalm erreichen wir dann die Materialseilbahn zum Breitenstein.
Der Weg zum Wendelstein führt zunächst durch das Weidegatter, dann weiter auf einem recht breiten Weg kurz bergauf, dann etwas steiler bergab. Etwa 20 Minuten nach dem Weidegatter passieren wir die etwas vom Weg abgelegene Aiblinger Hütte und die Durhamer Almen.
Weitere 10-15 Minuten später endet der breite Wanderweg recht plötzlich an einer Einfahrt. Jetzt folgen wir dem Wegweiser „Wendelstein, Mitteralm, Brannenburg“ rechts bergauf.
Der Weg ist jetzt vollkommen anders als zuvor. Statt einer breiten Forststraße wandern wir nun einen steilen, schmalen und steinigen Trampelpfad hinauf, der mitten durch eine Blumenwiese führt. Teilweise kann er auch etwas matschig sein.
Weiter geht es stetig leicht bergauf auf dem schmalen Pfad zur unbewirtschafteten Elbach-Alm. Von dort führt der mit orangen und roten Punkten markierte, hier der Sonne ausgesetzte, Weg weiter bergauf über eine Kuhweide.
Etwa eineinhalb Stunden nach dem Breitenstein-Abzweig befinden wir uns direkt unterhalb der Wendelstein-Steilwand. Von hier aus sind es nur noch etwa 30 Minuten Gehzeit bis zum Wendelsteinhaus. Über einen schmalen, felsigen Weg geht es in ein paar Serpentinen bergauf.
Nun wechselt der Weg auch von der Nordseite zur Wendelstein-Südseite und führt kurz darauf unter der Wendelstein-Seilbahn hindurch.
Hier merkt man dann auch schon, dass der Wendelstein touristisch gut erschlossen ist. Der Weg ist nun Bestandteil des „GEO-Park Wendelstein“, der mit vielen Informationstafeln über die Entstehung der Region informiert.
Auf diesem Weg überwinden wir die letzten Höhenmeter über Schotterwege, felsige Stufen und längere Holztreppen, bis wir dann nach gut drei Stunden Wanderung das Wendelsteinhaus erreicht haben.
Der Gipfel des Wendelsteins bietet mit dem Gipfelweg, dem Rundwanderweg, der Höhle und den verschiedenen Aussichtspunkten und Gebäuden so viele Möglichkeiten, dass man dort schon einen ganzen Tag verbringen kann. Mehr zum Gipfelbereich gibt’s hier auf der Seite „Rundwanderung am Gipfel des Wendelstein“.
Der Rückweg führt zunächst vom Wendelsteinhaus wieder die Felsstufen, Holztreppen und den Schotterweg hinunter. Wegweiser: „Fischbachau über Bockstein-Scharte, Schweinsberg, Koth-Alm, Kesselalm, Birkenstein 2,5h“.
20 Minuten später geht es am Wegweiser „Spitzingalmen, Fischbachau“ links entlang, nach 5 Minuten folgen wir dem Wegweiser „Geitau 2,5h, Fischbachau-Birkenstein über Spitzingalmen“.
Zunächst wandern wir auf einem schmalen, steilen Pfad durch Almwiesen bergab, später wird der Weg zu einem schmalen Wiesenweg, der nahezu eben in Richtung Westen führt. Rechts oberhalb der Almwiesen wandern wir eine Zeit lang entlang von Felswänden, links unten liegt das Tal mit der Straße und Eisenbahnlinie vom Schliersee nach Bayrischzell.
Almwiesen und kleine Waldstücke wechseln sich ab, selten geht es mal kurz steiler bergab. Nach etwa eineinhalb Stunden führt der Weg oberhalb der Spitzingalmen entlang. Hier (nicht nur hier) lohnt sich der Blick zurück zum Wendelstein!
Eine Viertelstunde später führt der Weg wieder durch den Wald, jetzt geht es aber steil bergab. Nach 10 Minuten geht es weiter nach rechts auf der Forststraße Richtung „Birkenstein/Fischbachau“ bergab, nun aber mit einem wandererfreundlichen Gefälle. Die Forststraße ist wohl doch nur ein Waldweg, denn sie wird zusehends schmaler und steiniger.
Nach einer halben Stunde geht es nach links über eine Lichtung, dann immer geradeaus. Wir passieren noch einmal eine Abzweigung nach rechts Richtung “Kesselalm/Breitenstein”, nehmen diese aber nicht, sondern wandern weiter geradeaus nach Birkenstein hinein. Wenige Minuten später, nach etwa zweieinhalb Stunden Wanderung, erreichen wir den Wanderparkplatz.
Dauer und Schwierigkeit:
Der Hinweg vom Parkplatz in Birkenstein über die Kesselalm bis zum Wendelsteinhaus dauert etwa drei Stunden. Für den Rückweg muss man zweieinhalb Stunden rechnen. Dazu muss man Pausen und die Zeit auf dem Wendelstein selbst einrechnen. Wer dort Pause macht, den Gipfelweg und Rundweg geht und die Wendelstein-Höhle besucht, ist schon ein paar Stunden im Gipfelbereich. Der gesamte Zeitbedarf der Wanderung kann so bei gut acht bis zehn Stunden liegen!
Höhenangaben:
Fischbachau-Birkenstein: ca. 850 Meter
Kesselalm: 1285 Meter
Wendelsteinhaus: 1724 Meter
Gipfel Wendelstein: 1838 Meter
Essen und Trinken:
Kesselalm und Aiblinger Alm sind bewirtschaftet. In Fischbachau gibt es natürlich auch verschiedene Gasthöfe. Im Wendelsteinhaus gibt es verschiedene gastronomische Angebote. Am Wochenende teilweise Getränke an der Aiblinger Hütte, sonst ist diese Selbstversorger-Hütte.
Wo muss ich besonders aufpassen?
Sowohl der Hinweg wie auch der Rückweg sind technisch leicht und ohne besondere Gefahrenstellen, die über die übliche Vorsicht hinaus Anforderungen stellen. Wichtiger ist auf dieser Wanderung wohl die ausreichende Kondition für Hin- und Rückweg und die Wege auf dem Wendelstein.
Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Von München aus mit der Bayerischen Regiobahn nach Fischbachau. Dann über die Hauptstraße und die Birkensteinstraße am Wanderparkplatz vorbei.
Mit dem Auto: Von München aus auf der Autobahn A8 Richtung Salzburg bis zur Ausfahrt Weyarn. Über Miesbach, Hausham, Schliersee und Neuhaus fahren. An der Abzweigung zum Spitzingsee vorbei, kurz darauf nach links nach Fischbachau. Im Ort, kurz nachdem man die Kirche passiert hat, rechts nach Birkenstein abbiegen und der Straße bis zum Wanderparkplatz folgen.
Google-Maps-Karte:
Links:
Homepage der Kesselalm: kesselalm.com/
Die Homepage der Wendelsteinbahn mit Informationen zum Gipfelbereich.
Aiblinger Hütte
Webcam:
Webcams und Wetter am Wendelstein auf der Homepage von Brannenburg
Buchtipps und Wanderkarte:
[…] liebsten fahre ich über Fischbachau aus nach Birkenstein, parke dort und wähle dann den Weg über die Kesselalm (toll für eine Brotzeit) zum […]
Klasse Bericht, habe gleich einen Verweis bei meinem Ausflugstipp zum Wendelstein eingefügt auf diese Seite…
Toller Wanderweg, der allerdings etwas Kondition voraussetzt.
Wenn man auf die Öffentlichen angewiesen ist, sollte man erwähnen, dass man gute 45 Minuten von der BOB-Haltestelle Fischbachau bis zum Startpunkt in Birkenstein läuft.
Super
Nachdem ich als Kind in den 50iger Jahren mehrfach den Wendelstein auf diesem Weg erstiegen habe, hatte ich immer den Wunsch, den Berg noch mal zu erwandern. 20 Jahre nach dem Mauerfall machten wir uns auf den Weg von Dresden nach Birkenstein und erlebten im Oktober 2009 eine frühen Wintereinbruch mit viel Neuschnee. So schafften wir nur den Aufstieg zum Breitenstein. Die Kesselalm kannte ich nicht wieder, hatte ich doch das Bild und die Erbsensuppe noch aus den 50er Jahren im Kopf. Zwei Tage später mussten wir dann die Seibahn nutzen. Wir kommen aber wieder, nun als Rentner und sind heilfroh, dass wir es können und dürfen.