Wanderung: Unteres Sudelfeld – Wildalpjoch – Käserwand – Unteres Sudelfeld
Die Wanderung auf das 1720 Meter hohe Wildalpjoch und die nur etwas niedrigere Käserwand ist genau richtig für sonnige Herbsttage: Der südseitigen Auf- und Abstieg nimmt alles mit, was die Herbstsonne zu bieten hat. Da wir schon auf fast 1100 Metern starten, kommen wir schnell hoch genug für einen grandiosen Blick bis zum Alpenhauptkamm. Die Schwierigkeit ist moderat, nur im Gipfelbereich muss man etwas aufpassen. Nur die Brotzeit muss man selbst mitbringen.
Wir starten am recht großen Parkplatz „Unteres Sudelfeld“, der sich aber doch schnell füllt. Eine frühe Anreise zahlt sich aus. Am Ende des Parkplatzes beginnt ein breiter Weg, der nur mit viel Wohlwollen als Fahrweg bezeichnet werden kann. Ein steiniger Pfad, der bald furchendurchzogen über Almwiesen bergauf führt.

Schon vom Parkplatz am Unteren Sudelfeld ist der Bergblick beeindruckend
Schon hier haben wir eine tolle Aussicht über das Sudelfeld auf die Inntalberge und in Richtung Kaisergebirge. Aber es wird noch besser, versprochen!
An einer Baumgrauppe vorbei dreht der Weg etwas nach links und führt direkt auf eine Almhütte zu. Kurz vor der Hütte trifft er auf den asphaltierten Fahrweg der Lacheralm.

An der Baumgruppe vorbei geht es zur ersten Alm
Wir können nun auf der Straße weiter bergauf wandern oder, natürlich schöner, den Wiesenpfad nehmen, der sich die Wiesenflanke hinauf zieht, an einer Hütte vorbei weiter bergauf führt.

Ein schmaler Wiesenweg führt zur Lacheralm
Mit jedem Höhenmeter wird die Aussicht besser, schon bald kann man mit der Gipfelbestimmung der südlich gelegenen Berge beginnen. Kurz nachdem der Steig etwas felsiger wird, treffen wir wieder auf die Straße. Hier stehen nun mehrere Hütten, die zur Lacheralm gehören. Wenige Meter weiter oben endet die Straße an einem weiteren, kleinen Parkplatz.

Schon im Aufstieg haben wir einen tollen Alpenblick
Hier steht auch einer der wenigen Wegweiser auf dem Weg. Wir nehmen den Weg Richtung Wildalpjoch und Wendelstein über die Soinalmen. Links am Gebäude des Lacheralm-Hochlegers vorbei führt unser Weg nach wenigen Serpentinen in den Wald hinein. Er wird nun etwas wilder und felsiger.

Am Lacheralm-Hochleger wandern wir links vorbei bergauf in den Wald
Wir erreichen eine Wiese und sehen direkt vor uns ein Gipfelkreuz. Das ist aber noch nicht das Wildalpjoch, sondern der Felsgipfel des Seewandköpfls (in der Kompass-Karte „Seewand 1664m“). Wer mag, kann das Seewandköpfl über einen kurzen, sehr steilen und gerölligen Aufstieg erklimmen.

Das Gipfelkreuz des Seewandköpfls
Wir folgen dem Wanderweg über die Wiese schräg rechts bergauf zu einem Sattel mit einer Bank und einem weiteren Wegweiser. 20 Minuten sind es jetzt noch bis zum Gipfel des Wildalpjochs.
Und plötzlich ist der weitere Weg mit einem schwarzen Punkt als schwerer Wanderweg gekennzeichnet. Aber so wild wird es dann doch nicht.

Ab dem Bankerl beginnt der schwierigere Teil der Wanderung, der zum Gipfel des Wildalpjochs führt
Der Weg führt an einer kurzen Felswand entlang. An ein paar Stellen geht es seitlich steil bergab, durch den dichten Latschenbewuchs wirkt der Weg aber nicht ausgesetzt.

Vor dem Beginn des Gratwegs geht es kurz am Fels entlang
Durch die Latschen steigt er dann spürbar steiler an, wobei ein paar Felsstufen zu überwinden sind.

Auf dem Weg zum Wildlalpjoch-Gipfel
Zwischendurch bietet es sich an, einen Blick auf die Umgebung zu werfen. Nebenan blicken wir direkt auf den Wendelstein-Gipfel mit der markanten Antenne, nach Norden auf die Voralpenlandschaft.
Nach einem letzten felsigen Abschnitt oberhalb der Latschen erreichen wir den Gipfel. Das Gipfelkreuz steht auf einem Felsen, daneben findet jeder auf dem Fels oder den Wiesen seinen Platz für Brotzeit oder Gipfelbier.

Blick vom Wildalpjoch hiüber zur Käserwand und über das Inntal zu den Chiemgauer Alpen
Und hier ist dann auch der Ausblick wirklich atemberaubend. Richtung Inntal, hinüber zu den Chiemgauern zieht sich der Blick über die Berchtesgadener Alpen und das Kaisergebirge bis zum Alpenhauptkamm, wo die Pyramide des Großvenedigers ziemlich leicht zu erkennen ist.

Der Blick in die Alpen vom Wildalpjoch aus
In die entgegengesetzte Richtung überblicken wir das gesamte Voralpenland von München bis zum Simssee und dem Chiemsee. Im Westen steht der Wendelstein, nach Osten blicken wir hinunter auf unseren weiteren Weg, der über Wiesen in wenigen Minuten zur Käserwand führt.
Auf dem Weg zur Käserwand gehen wir zunächst einige Meter bergab um dann quer über die Wiese zur Käserwand zu gehen. Von der Wiese aus starten Paraglider, man kann ihnen bei den Vorbereitungen und beim Start gut zuschauen.
Neben den Kalkfelsen stehen ein paar Bäume, zwischen ihnen hindurch führt der Weg an den Fels. Rechts am Fels sind einige Kletterrouten, mit etwas Glück trifft man dort auf Kletterer. Wir Wanderer nehmen den Weg nach links, der ein paar Meter bergauf führt.

Aufstieg über den Fels zum Gipfel der Käserwand
Die letzten zehn Meter zum Gipfel der Käserwand führen durch eine Felsrinne, da muss man auch schon die Hände zu Hilfe nehmen. Oben wird man dann wieder mit einem Blick in die Alpen und hinüber zum Wildalpjoch belohnt.
Über die Rinne geht es wieder bergab. Zurück auf der Wiese sehen wir auch schon den Rückweg, der in einer Linie schräg bergab führt. Von der Wiese geht es durch ein Waldstück, wo der weg wieder ein bissl rauher wird. Aus dem Wäldchen heraus treffen wir direkt unterhalb des Lacheralm-Hochlegers. Über den Aufstiegsweg oder über die Straße wandern wir dann zurück zum Parkplatz.
- Ein erster Blick auf die Gipfel von Wildalpjoch und Käserwand
- Im oberen Teil wird der Wieseweg leicht felsig
- Unmittelbar vor den Häusern der Lacheralm endet der Wiesenanstieg an der Straße
- Kaiserblick vom Lacheralm-Hochleger aus
- Oberhalb der Lacheralm führt der Weg durch den lichten Wald
- Die Gipfel von Seewandköpfl und Wildalpjoch
- Das Seewandköpfl
- Ab jetzt ist der Weg zum Gipfel schwarz markiert
- Die kurze Passage am Fels entlang
- Ein Blick vom Aufstiegsweg hinüber zum Wendelstein
- Das Gipfelkreuzdes Wildalpjochs – im Hintergrund ist der Wendelstein
- Wildalpjoch und Wendelstein
- Ein Blick in die Chiemgauer Alpen
- Gipfelblick vom Wildalpjoch aus
- Der kurze Weg vom Wildalpjoch zur Käserwand ist gut zu sehen
- Auf der Wiese vor der Käserwand kann man die Paraglider bei Start beobachten
- Die letzten Meter zum Käserwand-Gipfel mit leichter Kletterei
- Ein Blick zurück zum Wildalpjoch von der Käserwand aus
- Eiun schöner, schmaler Steig führt von der Käserwand über die Wiese bergab
- Über die Starße zurück ins Tal
- Berge, Berge, Berge. Der Großvenediger in der Bildmitte ist an seiner Pyramidenform gut zu erkennen
Die Wanderung auf das Wildalpjoch und die Käserwand ist genau passend für einen sonnigen Herbsttag. Auf- und Abstieg liegen südseitig, so dass man mit tendenziell guten Wegverhältnissen rechnen kann und viel Herbstsonne mitnimmt. Oben auf dem Wildalpjoch bieten ddie Wiesen Rastmöglichkeiten und einen fantastischen Fernblick über die Ostalpen. Mit etwa 650 Höhenmetern ist die Tour auch zeitlich während der kürzeren Herbsttage gut zu machen. Wenn man sich den Aufstieg zum Gipfel der Käserwand, den schwierigsten Teil, sparen möchte, kann man ihn problemlos auslassen.
Dauer und Schwierigkeit:
Der Wegweiser am Parkplatz zeigt 3 Stunden Gehzeit zum Wildlalpjoch an, was schon sehr großzügig gerechnet ist. Man kann auch in grob zwei Stunden problemlos auf den Gipfel gelangen. Hinüber zum Gipfel der Käserwand sind es nur 15 Minuten. Für den Rückweg kann man knapp eineinhalb Stunden einplanen. Insgesamt also knappe vier Stunden Gehzeit. Über weite Strecken ist der Weg gut und eher leicht zu gehen. Im aufstieg zum Wildalpjoch gibt es ein paar schwierigere Stellen, die leicht ausgesetzt sind. Die schwarze Kennzeichnung erscheint mir aber sehr vorsichtig, ich hätte den Weg als roten, mittelschweren, Weg eingeschätzt. Der schwierigste, aber auch machbare, Abschnitt ist der Aufstieg zum Käserwand Gipfel. Hier muss man kurz klettern. Diesen Abschnitt kann man aber auch auslassen.
Höhenangaben:
Parkplatz Unteres Sudelfeld: 1090 Meter
Lacheralm: 1425 Meter
Wildalpjoch: 1720 Meter
Käserwand: 1680 Meter
Essen und Trinken:
Auf der Wanderung gibt es keine Einkehrmöglichkeit.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Im Gipfelaufstieg zum Wildalpjoch und im Gipfelbereich der Käserwand besteht grundsätzlich Absturzgefahr, auch wenn die Wege nicht ausgesetzt erscheinen. Dennoch, gerade mit Kindern oder Hunden ist hier Vorsicht geboten. Bei meiner Wanderung waren die Wege gut begehbar, nur im Wald etwas feucht. Bei Nässe oder Schnee und Eis, was im Herbst stellenweise der Fall sein kann, kann es entsprechend schwerer werden und man muss die Gefahrenabschätzung anpassen.
Wandern mit Hund:
Grundsätzlich ist es eine schöne Wanderung auch für Hunde. Für Hunde gibt es wenig Trinkmöglichkeiten, an der Lacheralm sind Viehtränken vorhanden. In den Gipfelbereichen können Felsstufen für kleine Hunde schwierig werden und es besteht Absturzgefahr. Die Käserwand würde ich mit Hund auslassen. Im Sommer muss man auf den Wegen mit Weidevieh rechnen.
Wie komme ich hin?
Mit Bus und Bahn: Mit der Bayerischen Regiobahn fährt man in 80 Minuten von München Hbf bis Bayrischzell. Im Sommer fahren die Busse der Wendelstein-Ringlinie bis „Unteres Sudelfeld / Jugendherberge“, wo man die Wanderung starten kann. Ihrt müsst genau planen, ob und wann die Busse fahren, denn weitere öffentliche Busverbindungen gibt es nicht!
Mit dem Auto: Von München aus über die A8 bis Weyarn fahren, auf der B307 über Miesbach und Schliersee nach Bayrischzell. Alternativ auf der A8 bis Irschenbverg, dann auf der B472 durch das Leitzachtal und Fischbachau nach Bayrischzell. Dort auf der Sudelfeldstraße bis zum Parkplatz „Unteres Sudelfeld“ fahren. Parkgebühr (2020) 5 Euro.
Links:
Ein abendlicher Panoramablick vom Wildalpjoch aus bei www.alpen-panoramen.de
Informationen zu den Bussen der Wendelstein Ringline
Buchtipps und Wanderkarte: