Wanderung: Garda – Rocca di Garda – Eremo di Camaldolesi/Eremo San Giorgio – Garda
Eine kurze Wanderung führt vom Zentrum des Ortes Garda auf die markante Rocca di Garda, einem hervorragenden Aussichtsberg. Mit 291 Metern Höhe sind es ziemlich genau 200 Höhenmeter, bis man auf dem Plateau steht, von dem man auf Garda und Bardolino blickt. Wenn es nicht zu dunstig ist, reicht der Blick über den gesamten südlichen Gardasee bis zur Halbinsel Sirmione und zur Rocca di Manerba am Westufer des Sees.
Wir starten direkt bei der Kirche Santa Maria Assunta und folgen dem Weg “A – Rocca Vecchia” oder “A – Rocca/Eremo”, der auf der Karte unterhalb der Kirche beginnt. Schon nach wenigen Metern führt der Weg über eine lange Steintreppe bergauf, zwischen einer Steinmauer links und einem Maschendrahtzaun rechts.
Über uns spendet ein Blätterdach etwas Schatten. In mehreren Kurven führt der Weg immer weiter bergauf. Mal als Treppe, mal als Schotter- oder Waldweg. Mal ist es irgendwas dazwischen, halb Weg, halb Treppe.
Wir kommen an einer kleineren Werksanlage vorbei. Davon abgesehen, gehen wir aber immer im Wald über den nun immer naturbelasseneren Weg.
An einer größeren Weggabelung steht eine Picknickbank. Hier müssen wir uns entscheiden, ob wir zum Gipfelplateau der Rocca oder zur Eremo, der Einsiedelei, gehen wollen. Wir wollen natürlich auf den Berg und biegen rechts ab. Auf einem breiten Weg geht es nun weiter bergauf.
Eine Tafel erläutert auf italienisch und englisch, dass auf der Rocca di Garda im fünften Jahrhundert eine Burg errichtet wurde, die während der Herrschaft der Langobarden und Karolinger ein wichtiges Zentrum der Rechtsprechung war. Durch die steilen Felswände war die Burg nach an Seiten fast uneinnehmbar, nach Osten war sie durch eine große Mauer geschützt. Im 16. jahrhundert wurde die Burganlage zerstört. Heute sind nur noch wenige Mauerreste übrig.
Der Weg führt nun über große, geriffelte Felsen. Ungewöhnlich, aber gut zu gehen. Auf dem Weg zum Gipfel kommen wir nun auch an einigen Felslöchern und Höhlen vorbei. Schilder weisen, auch auf Deutsch, darauf hin, dass das Betreten der Höhlen gefährlich und verboten ist.
Und plötzlich stehen wir auf der großen, mit einigen Baumgruppen bestandenen Wiese, die den Gipfel der Rocca di Garda darstellt. Ein schmaler Trampelpfad führt einmal um die große Wiese.
Zunächst sehen wir zwischen den Bäumen hindurch auf Garda und die bogenförmige Bucht mit der langen Promenade. Wie eine alte, gemalte Stadtansicht liegt der Ort Garda unter uns. Wer im Ort wohnt, wird nun sicher versuchen, sein Hotel zu finden. Ganz im Norden ragt die Halbinsel Punta San Vigilio in den Gardasee.
Wir gehen halb um den Gipfelbereich herum auf die Südseite. Nun liegt Bardolino direkt unter uns. Und der Blick geht weiter über den See bis zur Halbinsel Sirmione, die weit in den See hineinragt. Da es bei unserem Besuch sehr diesig war, konnten wir Sirmione und auch Manerba am Westufer aber nur mehr erahnen als sehen.
Durch den Wald steigen wir nun, an einigen alten Mauern entlang wieder vom Gipfel ab. Ob die Mauerreste noch von der Burg sind? Wir gelangen wieder zur Weggabelung mit der Picknickbank und entscheiden uns, noch die Eremo San Giorgio des benediktinischen Kamaldulenser-Ordens zu besuchen.
Ein schöner, schattiger Pfad führt bis kurz vor die Eremo. Jetzt führt noch eine schnurgerade staubige Schotterstraße zum Eingangstor. Links und rechts der Straße hohe Mauern, Schatten gibt es hier allerdings nicht. Wir freuen uns auf ein kühles Getränk, das es dort sicherlich gibt. Doch zu früh gefreut. Die Eingangstür zum kleinen Klosterladen ist verschlossen. Wir sind während der Mittagpause gekommen.
Also wandern wir wieder über die staubige Straße und durch den Wald zurück. An einer Abzweigung nehmen wir den Weg “A/B”, der uns wieder zurück nach Garda führt. Hier gelangen wir schnell auf die Via degli Alpini, auf der wir stetig bergab gehend, die Via San Bernardo erreichen, die uns wieder direkt zur Kirche Santa Maria Assunta führt.
Dauer und Schwierigkeit:
Für den Aufstieg von der Kirche zum Gipfel haben wir eine halbe Stunde benötigt. Ebenfalls eine halbe Stunde vom Gipfel zur Einsiedelei. Und noch einmal eine gute halbe Stunde wieder zurück zur Kirche in Garda. Die Wanderung selnbst ist leicht, aber durch die sommerliche Hitze doch anstrengend und teils der Sonne ausgesetzt.
Höhenangaben:
Garda: 67 Meter
Rocca di Garda: 291 Meter
Essen und Trinken:
Auf der Wanderung selbst nicht, in Garda gibt es Restaurants, Cafés und Geschäfte aller Art.
Wo muss ich besonders aufpassen?
Im Gipfelbereich muss man auf die Abbruchkante achten. Bei Unachtsamkeit sind tiefe Stürze möglich. Bei den Höhlen sollte man die Betretungsverbote beachten.
Wandern mit Hund:
Auch seine Hunde sollte man vom Abhang und den Höhlen fernhalten. Genug Wasser für den Vierbeiner mitnehmen, am Berg gibt es keine Bäche oder Tränken.
Wie komme ich hin?
Garda liegt am Ostufer des Gardasees, im südlichen Drittel. Über die Gardesana Orientale ist der Ort mit dem Auto oder per Linienbus erreichbar, ebenso mit den Passagierschiffen der Navigarda. Wer mit dem Auto kommt, kann auf dem großen Parkplatz im Ortszentrum, direkt an der Gardesana gelegen, parken. Der Parkplatz ist kostenpflichtig. Von hier aus sind es nur zwei Minuten Fußweg zur Altstadt und zur Kirche, an der die Wanderung beginnt.
Links:
Homepage der Eremo San Giorgio auf deutsch
Die Geschichte der Rocca di Garda bei gardasee.de
Buchtipps und Wanderkarten:
Das klingt nach einem guten Abstecher, wenn man in der Region Urlaub macht. Der Ausblick auf den Bildern ist einfach herrlich! Da die Strecken ja nicht so lang zu sein scheinen, könnte ich mir gut vorstellen, dass die Tour ein guter Vormittagsausflug wäre, bevor die Sonne zu hoch steht. Und dann ist man zum Mittag rechtzeitig wieder in Garda und sucht sich ein schönes Restaurant aus. Danke für den Tipp.
[…] Wanderung auf die Rocca di Garda von auf-den-berg.de […]
Die Angabe mit einer halben Stunde von Garda zum Gipfel des la Rocca ist, wenn überhaupt nur für absolute Sportskanonen möglich. Man sollte eher eine knappe Stunde planen.