Die Rontal-Tortal-Runde im Karwendel

Wanderung: Hinterriß – Rontal – Rontalalm – Torscharte – Tortal-Alm – Hinterriß

Nach langer Zeit war ich mal wieder im Karwendel. Und sofort habe ich mich gefragt, warum ich hier nicht viel öfter bin, denn das Karwendel ist gewaltig und immer wieder wunderbar. Die Wanderung heute nennt sich ganz harmlos Rontal-/Tortal-Runde, hat dann aber doch 900 Höhenmeter, denn es geht hinauf zur Torscharte. Und obwohl die Tour kein Geheimtipp ist, ist sie eine der ganz ruhigen im Karwendel.

An der Torscharte im Karwendel

An der Torscharte im Karwendel

Denn die meisten Wanderer fahren doch durch bis zur Eng oder gehen einen der Teilabschnitte des Adlerwegs zwischen Scharnitz und Pertisau. Die Rontal-Runde liegt etwas abseits davon, aber doch eigentlich am Eingang zum Karwendel.

Das Alpenpark-Karwendel-Haus in Hinterriß

Das Alpenpark-Karwendel-Haus in Hinterriß

Der Startpunkt der Wanderung ist daher auch kaum zu verfehlen: Sie beginnt direkt am Informationszentrum Alpenpark Karwendel in Hinterriß. Direkt rechts neben dem Haus, vorbei am goldenen Nagel, der die Trias-Jura-Grenze markiert, stehen die Wegweiser ins Rontal und zur Rontal-Alm. Nähere Informationen zum Goldenen Nagel gibt es auf Infotafeln und Alpenpark Haus.

Das Steinlabyrinth vor dem Alpenpark-Haus

Das Steinlabyrinth vor dem Alpenpark-Haus

Nach einem sehr kurzen steilen Anstieg wandere ich eine knappe Stunde lang auf der Forststraße zur Rontal-Alm hinauf. Das ist unspektakulär, so wie Forststraßen nun einmal sind, aber es geht angenehm ansteigend durch den Wald. Einige Ameisenhaufen sind direkt am Wegrand, ein kleiner Bach fließt nebenan und später zeigen sich die ersten schroffen Felszacken.

Der Weg zur Rontalalm führt unspektakulär über die Forststraße

Der Weg zur Rontalalm führt unspektakulär über die Forststraße

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Und plötzlich öffnet sich der Wald und ich stehe auf einer riesigen Almwiese, die von den ersten Karwendelbergen umgeben ist. Ein tolles Bild! Mitten auf der Wiese liegt die Rontal-Alm, die zeitweise auch bewirtschaftet ist. Wann, kann man vor der Wanderung beim Gasthof Post in Hinterriß erfragen.

Plötzlich steht man auf der weiten Fläche der Rontalalm

Plötzlich steht man auf der weiten Fläche der Rontalalm

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Die wenigen Wanderer, die ich bisher getroffen habe, biegen rechts ab zur Rappenklammspitze. Die Wanderung auf die Rappenklammspitze und den Wechselkopf findet Ihr bei gamssteig.de beschrieben.

Ich gehe nach links weiter, um die Alm herum, und blicke auf mächtige Felswand der östlichen Karwendelspitze und der Vogelkarspitze.

Die Rontalalm vor der östlichen Karwendelspitze

Die Rontalalm vor der östlichen Karwendelspitze

Aber nun geht es weiter, statt auf der breiten Forststraße führt der Weg nun über einen Traktorpfad, dann, nach den Bäumen, wird er immer schmaler. Er führt durch ein trockenes Bachbett, danach als teilweise nur fußbreiter Trampelpfad in vielen Windungen durch wilde Blumenwiesen und kleine Waldstücke.

Wegweiser stehen hier keine mehr, auch die Markierungen sind nicht verschwenderisch häufig angebracht und meist stark ausgeblichen. Aber eigentlich gibt es auch keine Schwierigkeiten, den Pfad zu finden.

Blume am Wegrand

Blume am Wegrand

Dann wird der Weg aber spürbar steiler. In Serpentinen zieht er sich nun hinauf zur Torscharte. Erst langsam steiler werdend, dann zieht es deutlich an. Der Weg quert ein Geröllfeld, das aber gut zu gehen ist.

Das Geröllfeld und der Blick zurück ins Rontal

Das Geröllfeld und der Blick zurück ins Rontal

Nach dem Geröllfeld folgt der steilste Teil, das letzte Stück hinauf zur Torscharte. Durch den grünen Hang zieht sich der Weg in vielen Serpentinen hoch. Ab und zu teilt er sich, aber letztendlich komme ich oben auf den Torscharte an.

Am Ende des Geröllfeldes zur Torscharte

Am Ende des Geröllfeldes zur Torscharte

Nach hinten blicke ich zurück ins Rontal, unter mir liegt das Tortal und vor mir blicke ich auf die riesige Karwendelwand. Das ist der Anblick, der das Karwendel so besonders macht. Was für tolle Berge!

Mit so einem Blick kann man gut Pause machen. Wer mag, kann auch noch einige Meter höher zum Torkopf gehen, aber mir reicht der Blick von der Scharte vollkommen.

An der Torscharte

An der Torscharte

Die Serpentinen des Abstiegswegs kann man schon gut von oben sehen. Durch üppige Blumenwiesen führt der schmale Weg zunächst recht steil bergab. Da er auch etwas geröllig ist, sollte man hier etwas aufpassen. Gut, dass ich meine Stöcke mitgenommen habe. Bei 900 Höhenmetern Abstieg bietet sich das auch an. Hier im Geröll sind sie sehr nützlich.

Über viele Serpentinen geht es hinab ins Tortal

Über viele Serpentinen geht es hinab ins Tortal

Ab dem Hochleger der Tortalalm wird der Weg einfacher. Jetzt geht es in Serpentinen, aber überwiegend weniger steil, immer weiter bergab. Mal durch Wiesen, dann durch kleinere Waldstücke.

Ein richtig schöner Weg, immer mit Blick auf die Felswände des Karwendel. Und das Geklingel der Kuhglocken im Ohr. Denn weiter unten im Tal weiden die Kühe der Toralm.

Blick hinab ins Tortal

Blick hinab ins Tortal

Dann sehe ich auch schon den talseitige Toralm, Toralm-Niederleger. Hier gibt es frische Milch und Butter, allerdings auch nur zeitweise. Auch über die Öffnungszeiten der Toralm weiß der Gasthof Post Bescheid.

Die Toralm, schon fast wieder im Tal

Die Toralm, schon fast wieder im Tal

Ab der Alm wird aus dem schmalen Wanderweg wieder eine Forststraße, der Weg wird also deutlich breiter und hat nun nur noch ein leichtes Gefälle. Am breiten Bachbett, das jetzt im Sommer an der Alm völlig trocken ist und erst weiter unten wieder zu einem breiten Wildbach wird, wandere ich wieder in Richtung Rißtal.

Am Torbach entlang geht es zurück Richtung Rißtal

Am Torbach entlang geht es zurück Richtung Rißtal

Erst als ich die ersten Häuser von Hinterriß gesehen habe und die Autos auf der Straße durch das Rißtal höre, kommt eine Abzweigung. Hier geht es nach links, die letzten Meter hinunter zum Gasthof Post und zum Alpenpark-Informationszentrum.

Da die Bushaltestelle direkt am Gasthof liegt und ich noch Zeit habe, kann ich dort noch auf ein Tiroler Gröstl und ein Tiroler Bier einkehren. Sehr lecker, den Gasthof Post kann ich empfehlen. Direkt neben der Terrasse ist übrigens ein Gehege mit Ziegen. Genau das Richtige, wenn Ihr mit Kindern unterwegs seid!

Ein guter Abschluss der Wanderung: Einkehren im Gasthof Post in Hinterriß

Ein guter Abschluss der Wanderung: Einkehren im Gasthof Post in Hinterriß

Dauer und Schwierigkeit:
Vom Alpenpark-Informationszentrum am Beginn der Wanderung bis zur Rontalalm kann man etwa eine Stunde Gehzeit rechnen. Der Weg von dort bis zur Torscharte ist mit zwei Stunden angegeben, das ist recht großzügig. Von der Scharte bis zum Hochleger der Tor-Alm kann man 40 Minuten rechnen, weiter zum Niederleger etwa eine weitere Stunde. Nach einer weiteren Stunde ist man wieder in Hinterriß. Insgesamt sollte man also mit etwa fünfeinhalb bis sechs Stunden Gehzet rechnen. Bei gute Wetterverhältnissen ist der Weg nicht besonders schwer, mit Ausnahme des oberen Teils im Abstieg. Dort ist der Weg ziemlich geröllig. Allerdings ist die gesamte Wegstrecke lang und man geht 900 Höhenmeter rauf und runter.

Höhenangaben:
Hinterriß: 930 Meter
Rontalalm: 1262 Meter
Torscharte: 1815 Meter
Tortalalm Niederleger: 1152 Meter

Essen und Trinken:
Auf der Wanderung kann man nicht davon ausgehen, einkehren zu können. Der Postwirt in hinterriß weiß wohl Bescheid, ob Rontal- und Toralm geöffnet sind. Oder man versucht es einfach, beide Almen liegen ja am Weg. Am Beginn und Ende der Wanderung liegt der Gasthof zur Post in Hinterriß.

Wo muss ich besonders aufpassen?
Im oberen Teil des Aufstiegs soll es bei Nässe schmierig sein, sonst sollte man vor allem im oberen Teil des Abstiegs aufpassen. Grundsätzlich ist die Wanderung sehr angenehm zu gehen.

Ist der Weg für Kinderwagen geeignet?
Nur jeweils die Strecken zwischen Hinterriß und den Almen (Rontalalm bzw. Toralm) ist für Kinderwagen nicht befahrbar.

Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Von München aus mit der Bayerischen Regiobahn nach Lenggries, dort hat man in den Sommermonaten direkten Anschluss an den Bergsteigerbus Linie 9569 Richtung „Eng“. Bis „Hinterriß Gasthof Post“ fahren. Achtung: Es gibt auch die Haltestelle „Vorderriß Gasthof Post“, die ist nicht richtig, unbedingt weiterfahren bis Hinterriß. Und die Abfahrtszeiten der Busse zurück vor der Wanderung notieren. Es gibt nur wenige Fahrten der Busse zurück nach Lenggries.
Mit dem Auto: Von München aus auf der Autobahn A8 Richtung Salzburg bis zur Ausfahrt Holzkirchen, dann über Bad Tölz in Richtung Lenggries, weiter zum Sylvensteinsee. Über Vorderriß (Bayern) nach Hinterriß (Tirol) fahren. Dort auf dem ParkplatzP2 oder P3 parken. Beide Parkplätze sind noch vor der Mautstelle.

Links:
Gasthof Post in Hinterriß
Alpenpark Karwendel

Buchtipps und Wanderkarte:

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4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Vielen Dank für die gute Ausführung deiner Wanderung. Ich freue mich darauf sie morgen zu laufen.

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