Wanderung, mittel, 600Hm: Pertisau am Achensee – Feilkopf – Feilalm – Pertisau
Wenn man von Pertisau in Richtung Falzthurntal zu den felsigen Karwendelbergen blickt, liegen davor zwei deutlich niedrigere Bergkuppen. Der Feilkopf und der Gütenberg. Die 2000 Meter Marke erreichen beide bei weitem nicht, dafür bieten sie sich für eine schöne Wanderung an, die leicht bis maximal mittelschwer ist. Zwei Einkehrmöglichkeiten und Ausblicke auf die hohen Berge und den südlichen Achensee gibt’s dazu.
Wer es ganz leicht will, fährt mit dem Auto über die Mautstraße bis zum Parkplatz hinter dem Almgasthof Pletzach und wandert über den breiten Fahrweg zur Feilalm und weiter zu Feilkopf. Das erscheint uns aber dann doch zu langweilig.
Die Wanderung beginnt direkt im Ort Pertisau oder am Parkplatz an der Mautstation oder, das spart etwas flache Wegstrecke, am Parkplatz an der Tunigenwiese. Wir starten das GPS an der Mautstation.
Zunächst wandern wir auf der Mautstraße weiter. An der Abzweigung ins Falzthurntal nehmen wir die Straße leicht rechts geradeaus. Die Feilalm ist ausgeschildert, auf Schildern ist auch angegeben, ob Feilalm und Gütenbergalm geöffnet sind.
Ein Blick ins Falzthurntal lohnt sich, da reihen sich schon einige der 2000er Karwendel-Felsberge auf. Kurz darauf erreichen wir am Beginn des Waldes den Parkplatz an der Tunigenwiese. Merkt Euch den Namen für den Abstieg, er ist auf den Wanderwegweisern ausgeschildert.
Am Parkplatz nehmen wir den Steig, der links in den Wald führt. Die Steigung ist moderat, der Waldsteig ist gut zu gehen. Nach etwa 20 Minuten kreuzen wir einen Fahrweg und wandern weiter auf dem Bergsteig.
Wieder 15 bis 20 Minuten später kommen wir erneut auf einen breiten Fahrweg. Hier gehen wir zunächst nach rechts, bis wenige Meter weiter ein schmaler Pfad nach link steil in den Wald führt.
Ausgeschildert ist er mit „Gütenberg-Alm 1h“, während weiter geradeaus die Feilalm mit gerade einmal 20 Minuten Gehzeit lockt.
Um die breite Forststraße zu vermeiden, wechseln wir aber auf den Bergsteig in Richtung Gütenberg-Alm. Damit werden auch zuerst den Feilkopf-Gipfel erreichen und dann zur Alm absteigen, statt erst hinterher aufzusteigen.
Der Pfad ist jetzt schon etwas straffer als zuvor. Was noch eine leichte Wanderung auf einem recht breiten Bergsteig war, wird nun zu einem spürbar steileren und schmaleren Pfad.
Der aber trotzdem gut zu gehen bleibt. Nur wer gar nicht an steileren Abhängen entlanggehen mag, wird hier keine Freude haben.
Auf dem Steig, der auch über einige Serpentinen bergauf führt, machen wir einen Großteil der heutigen Höhenmeter. Immer im lichten Wald, ab und zu mit schönen Ausblicken Richtung Karwendelberge.
Nach einem Weidegatter führt der Weg auf eine Weide, die eine tolle Aussicht bietet. Vor uns steht das Falzthurnjoch, ein 2150 Meter hoher Felsbrocken. Sieht beeindruckend aus.
Wir erreichen den Fahrweg und müssen uns entscheiden: Nach links in zehn Minuten zur bewirtschafteten Gütenberg-Alm gehen oder nach rechts zum Feilkopf?
Ich verliere die Abstimmung knapp mit eins zu eins Stimmen, auch mit dem Hinweis, dass es wohl nicht bei der Alm bleiben würde, sondern wohl noch ein Gipfelabstecher auf den Gütenberg anstehen würde. Ja, das wäre wohl möglich gewesen.
Also nach rechts zum Feilkopf, der schon ganz nah ist. Es geht nur noch wenige Meter hinauf, an der Abzweigung links halten und schon sind wir auf der großen Gipfelwiese des Feilkopfs und stehen vor dem Gipfelkreuz. Auf diesem letzten Stück treffen wir auf viele Mountainbiker, die über den Fahrweg hochgekommen sind.
Die Ausblicke sind großartig. Links, rechts, hinter uns liegen die Karwendelberge. Vor und unter uns Pertisau und der südliche Achensee. Über ihn hinweg blicken wir auf das Rofan-Gebirge und das markante Ebner Joch.
Das Wetter spielt nicht so richtig mit, was machen die ganzen Wolken hier? Trotzdem, der Ausblick von diesem kleinen Vorberg bleibt großartig!
Die Feilalm sehen wir vom Gipfel aus nicht, sie liegt knapp 200 Meter unterhalb des Gipfels. Wir könnten nun zur Abzweigung zurückgehen und auf der Forststraße zur Feilalm wandern, aber schöner ist der direktere Weg.
Vom Gipfelkreuz gehen wir nur wenige Meter zurück und biegen dann rechts auf den gut sichtbaren breiten Wiesenweg ein.
Der führt um dem Gipfelbuckel herum und endet dann plötzlich. Nun steigen wir in einigen Serpentinen über die Almwiese ab, bis wir dann doch wieder auf den Fahrweg treffen. Jetzt sind es nur noch wenige Meter bis zur Feilalm.
Die Feilalm ist eine große, moderne Hütte mit der großen Terrasse. Die Getränkekarte ist stattlich, die Speisekarte überschaubar, aber jeder findet etwas und das Essen schmeckt und ist gut angerichtet. Dazu der Ausblick nach Pertisau und auf den Achensee, super!
Zurück wandern wir nun auf dem Fahrweg bergab und biegen an einer Abzweigung nach rechts ab, wobei wir dem Wegweiser zur „Tunigenwiese“ folgen. Der Weg führt uns dann wieder auf den erstn, nicht so steilen, Teil des Aufstiegswegs, über den wir dann wieder zum Parkplatz an der Tunigenwiese absteigen. Von dort aus sind es dann wieder nur noch ein paar Minuten flach in Richtung Pertisau zur Mautstelle bzw. zum Parkplatz.
Die Wanderung auf den Feilkopf und zur Feilalm ist eine schöne, eher leichte bis maximal mittelschwere Rundtour. Gut geeignet für den Beginn der Wandersaison, wenn auf den höheren Bergen des Karwendels noch mit Schnee zu rechnen ist.
Dauer und Schwierigkeit:
In gut zwei Stunden kann man von der Mautstelle bis zum Gipfel aufsteigen. Von dort sind es höchstens 30 Minuten bis zur Feilalm. In eineinviertel Stunden steigt man von dort ab bis zur Mautstelle. Wer am Parkplatz Tunigenwiese parkt, spart jeweils etwa 15 Minuten.
Höhenangaben:
Pertisau: 970 Meter
Gütenbergalm: 1545 Meter
Gipfel Gütenberg: 1665 Meter
Feilkopf: 1562 Meter
Feilalm: 1372 Meter
Essen und Trinken:
Auf der Gütenbergalm gibt es vor allem Getränke und Jausen, die Feilalm bietet auch warme und kalte Küche.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Der Weg ist bei trockenen Verhältnissen gut und überwiegend leicht zu gehen. Im zweiten Teil des Aufstiegs in Richtung Gütenbergalm führt der Weg schmal am relativ steil abfallenden Hang entlang.
Wandern mit Hund:
Der Weg führt auch über Weideflächen, mit freilaufenden Rindern muss gerechnet werden. Im unteren Teil des Weges gibt es mehrere Bachläufe, an denen Hunde trinken können, weiter oben nicht mehr.
Wie komme ich hin?
Mt der Bahn: Es gibt leider nur eine einzige Verbindung von München aus. Zunächst mt der Bayerischen Regiobahn nach Tegernsee, dort um 8:45 Uhr mit dem Bus 9550 von Tegernsee nach Pertisau. Um 17.01 Uhr fährt der Bus zurück. Alternativ kann man über Kufstein nach Jenbach fahren und von dort mit dem Bus nach Maurach und weiter bis Pertisau fahren.
Mit dem Auto: Von München aus über die A8 bis zur Ausfahrt Holzkirchen. Weiter zum Tegernsee und über Tegernsee oder Bad Wiessee immer in Richtung Achensee fahren. Am See entlang nach Maurach, dann den Schildern nach Pertisau folgen. Im Ort parken oder am Parkplatz an der Mauststation zum Falzthurntal (2023: 8 Euro/Tag). Alternativ 7 Euro (2023) für die Mautstraße zahlen und an der Tunigenwiese parken. Alternative, mautpflichtige Anfahrt: Über die A8 und A93 nach Kufstein fahren, dort weiter über die mautpflichtige A12 bis zur Ausfahrt Wiesing und dort der Ausschilderung zu Achensee folgen. Wie zuvor in Maurach nach Pertisaus abbiegen.
Startpunkt:
Google Maps: 47.439717,11.686128
Openstreetmap: 47.439717,11.686128
What3Words: ///spion.zeichen.igel
Links:
Homepage der Feilalm
Gütenbergalm bei achensee.com
Informationen zur RVO-Buslinie 9550
GPX-Track:
Maximale Höhe: 1570 m
Minimale Höhe: 971 m
Gesamtanstieg: 677 m
Gesamtabstieg: -688 m
Buchtipps und Wanderkarte: