Wanderung, mittel, 900 Hm: Buchau am Achensee – Dalfazer Wasserfall – Dalfazalm – Erfurter Hütte – Rofanseilbahn
Fast vom Ufer des Achensees aus wandern wir zum Dalfazer Wasserfall und weiter auf die Dalfazalm. Dann hinüber zur Erfurter Hütte und von dort mit der Seilbahn wieder zurück zum Achensee. Großartige Ausblicke auf die Berge des Rofan und des Karwendels und weiter bis zum Alpenhauptkamm gibt es auf fast der gesamten Wanderung. Und schon kurz nach Beginn der Wanderung wird der Dalfazer Wasserfall zu einem beeindruckenden und erfrischenden Höhepunkt der Tour.
Am 60 Meter hohen Dalfazer Wasserfall
Natürlich könnten wir vom Achensee nur zum Dalfazer Wasserfall gehen und dann wieder umkehren. Aber wollen wir auf die Dalfazalm und die Rofanberge verzichten? Oder wir könnten mit der Rofanseilbahn hoch fahren und schnell zur Dalfazalm rüberwandern. Aber dann hätten wir den Wasserfall nicht gesehen. Also gibt es heute die Kombination aus Wasserfall, Alm und Bahn.
Wir starten in Buchau am Achensee, direkt am gleichnamigen und nicht zu übersehenden Familienhotel. Neben dem Hotel gibt es einen Wanderparkplatz und hier halten auch die Linienbusse. Vorbei am Hotel folgen wir den Wanderwegweisern und gehen die Straße links bergauf. An der nächsten Abzweigung gehen wir rechts bergauf in den Wald.
Wir wandern lieber über den netten steinigen Steig als über dei Forststraße
Bis jetzt sieht die Tour nach einem Forststraßen-Hatscher aus. Doch schon nach kurzer Zeit sehen wir rechts einen schmalen, felsigen Pfad abzweigen. Der Wanderwegweiser zeigt für die Forststraße und den Steig an, dass sie zum Wasserfall und zur Dalfazalm führen. Dann nehmen wir doch lieber den Steig.
Es ist der erste von mehreren Abkürzern, die es uns ersparen, die weiten Serpentinen auf der etwas langweiligen Forststraße zu laufen. Stattdessen geht es schmal über Felsen und Wurzeln recht zügig bergauf. Viel schöner as die Forststraße, die man aber alternativ auch nehmen kann.
Nach etwa einer halben Stunde kommen wir an einen Abzweig. Hier geht es dann runter zum Wasserfall und rauf zur Alm. Also gehen wir runter.
Abzweig zum Dalfazer Wasserfall
Etwa 50 Höhenmeter geht es nun wieder bergab zur großen Holzplattform vor dem Dalfazer Wasserfall. Sehen können wir den Wasserfall schon an einer Kehre vorher. Von der Kehre aus haben wir einen etwas vogelwilden und glitschigen (es hat am Vortag geregnet) Steig steil bergab genommen. Der Hauptweg wäre deutlich entspannter gewesen.
Dalfazer Wasserfall
Von der Plattform aus haben wir einen direkten Blick auf den Dalfazer Wasserfall. Etwa 60 Meter fällt das Wasser des Dalfazer Bachs hier über die Felwände in die Tiefe, um dann in vielen Verzweigungen zwischen den Felsen hindurch wieder zum Dalfazer Bach zu werden, der weiter nach Bauchau und in den Achensee fließt.
Der Wasserfall ist links und rechts von Felswänden umgeben, die den Lärm des Wassers reflektieren. Es ist sehr laut und wirklich beeindruckend.
Der Blick von der hölzernen Plattform auf den Dalfazer Wasserfall
Als wir dort waren, lag der obere Teil des Wasserfalls schon in der Sonne, der größere Teil noch im Schatten. Das ändert sich aber schnell. Leider waren wir da schon auf dem Weiterweg zur Alm.
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- Der erste Blick auf den Dalfazer Wasserfall. An dieser Stelle zweigt der vogelwilde Pfad ab
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- Der Dalfazer Wasserfall, von der Plattform aus gesehen
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- Am Fuße des Dalfazer Wasserfalls
Unter der Plattform hindurch kommt man noch näher an den Wasserfall und direkt an den Bach. Hier spüren wir auch die Gischt, die der Wasserfall erzeugt. Durchaus erfrischend, aber man kann schon sehr nass werden.
Direkt rechts neben dem Wasserfall liegt der Dalfazer Wasserfall Klettersteig. Wer genau hinschaut, kann das Sicherungsseil erkennen. Dieser Klettersteig ist aber nur für erfahrende Klettersteiggeher geeignet, er ist mit der Schwierigkeit D angegeben.
Steil bergauf zur Dalfazalm
Wir bleiben noch etwas hier und dann geht es zurück zum Abzweig und weiter hinauf zur Dalfazalm. Für ein paar Minuten wandern wir noch durch den Wald, dann führt der Weg ins freie Almgebiet der Teisslalm.
Schnell erreichen wir das Almgebäude der Teisslalm. Die Alm bietet keine Bewirtung, aber die Bänke bieten sich für eine kurze Rast an. Denn nun folgt der anstrengende Teil der Wanderung.
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- Wir verlassen den Wald und wechseln ins freie Almgelände
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- An einer Stelle führt der Weg unter einer Stütze der Materialseilbahn hindurch
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- Von der Teisslam geht aus geht es über viele, sehr viele, Serpentinen zur Dalfazalm
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- Die Teissalm oberhalb des Achensees.
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- Aufstieg über den Weg, der sich durch die Almwiesen windet
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- Ist das der Gipfel des Dalfazer Roßkopfs? Oder mache ich mich gerade zum Hirschen?
Der Weg führt nun über viele, wirklich sehr viele, Serpentinen zwischen den sehr schönen Almwiesen bergauf. Neben uns verläuft die Trasse der Materialseilbahn der Dalfazalm. Immer wieder haben wir schöne Ausblicke über den Achensee, der schon deutlich unter uns liegt, hinüber zu den Bergen des Karwendels.
Und zu einem Gipfel des Dalfazer Kamms. Ist es der Dalfazer Roßkopf? Was wir jedoch nicht sehen, ist die Dalfazalm, die ist noch von einem Buckel verdeckt.
Sie zeigt sich erst, als wir sie fast erreicht haben. Jetzt sind es nur noch ein paar Meter und ein paar Höhenmeter, zwischen den grasenden Kühen hindurch, und wir haben die Alm erreicht.
Kurz vor der Dalfazalm
Auf der Dalfazalm
Die Dalfazalm ist eine beliebte und viel besuchte Alm, alleine wird man hier an schönen Tagen nicht sein. Denn neben unserem steilen Aufstiegsweg gibt es auch den viel leichteren und schnelleren Weg von der Bergstation der Rofan-Seilbahn. Auf diesem spaziert man in einer dreiviertel Stunde leicht bergab direkt zur Alm.
Dalfazalm und Achensee
Obwohl sie wirklich sehr gut besucht ist, ist die Alm wirklich toll. Sie liegt wunderbar hoch über dem Achensee, den man von der Terrasse aus sehen kann. Dahinter liegen die Karwendelberge, drum herum die weiten Almwiesen und die Rückseite der Dalfazer Wände. Die werden wir auf dem weiteren Weg noch eindrucksvoller sehen.
Die Dalfazalm besteht aus mehreren Gebäuden
Und trotz der vielen Gäste, der langen Schlange vor der Getränkeausgabe und den vielen abzuräumenden Tischen ist das Hüttenteam immer freundlich und gut gelaunt. Auch ein guter Grund, gerne auf der Alm einzukehren.
Ein weiterer Zustieg zur Dalfazalm beginnt an der Talstation der Rofanseilbahn. Der Weg 13 von Maurach zur Dalfazalm führt stetig bergauf, aber nicht so steil wie der vom Dalfazer Wasserfall aus.
Den Weg sind wir damals gegangen, als wir auf der Dalfazalm übernachtet haben, um am nächsten Tag über das Steinerne Tor zur Hochiss zu wandern. Eine weitere Tourenmöglichkeit von der Dalfazalm aus.
Blick zurück zur Dalfazalm
Vielleicht fragt ihr euch, so wie ich auch, woher der ungewöhnliche Name „Dalfaz“ stamt. Im Almgebäude hängt eine Erklärung:
Der Name Dalfaz weist auf die Heugewinnung der Romanen im Hochweidebereich hin. Dalfaz, gebildet aus tabulatu, tavolad, talvau – „Heustadel“, bzw. talvades – „Heustädel“.
Zur Erfurter Hütte und Bergstation der Rofanbahn
Für den Abstieg nehmen wir diesmal die Bergbahn. Über den ziemlich leichten, aber doch rot (mittelschwer) markierten Weg 413 wandern wir in einer knappen Stunde meist leicht bergauf zur Erfurter Hütte.
Eine Wegmarkierung an einerm Felsen zu Beginn des Wegs zur Erfurter Hütte
Zwischendurch kommen wir am Aussichtspunkt „Durrakreuz“ vorbei, der noch einmal einen schönen Ausblick auf den Achensee bietet.
Das Durrakreuz am Aussichtspunkt
Kurz darauf passieren wir einen wilden Bergwald, der mit seinen knorrigen Bäumen und wild verstreuten Felsbrocken wie ein Zauberwald aussieht.
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- Im Zauberwald
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- Wegmarkierung im Zauberwald
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- Ein Blick auf die Dalfazer Wände, über die der Dalfazer Kammweg führt
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- Der Gschöllkopf mit seinem Adlerhorst
Es folgt ein letzter kurzer, aber steiler Anstieg über die Skipiste, der direkt zur Erfurter Hütte führt. Von der Terrasse der Hütte hat man wieder einen wunderbaren Blick auf Achensee und Karwendel.
Die Erfurter Hütte
Fast direkt neben der Hütte liegt dann die Bergstation der Rofanseilbahn. Und noch ein paar Meter weiter liegt das Almstüberl. Von den Tischen draussen und den Liegestühlen hat an einen tollen Blick hinein in die Rofanberge und hinüber zum Ebner Joch.
Das Almstüberl bietet schöne Blicke auf die Rofanberge und das Ebner Joch
Runter nach Maurach geht es dann mit der Seilbahn. Von dort aus sind es noch etwa zwanzig Minuten Fußweg entlang der Bundesstraße zurück zum Startpunkt am Hotel in Buchau. Alternativ kann man unter der Bundesstraße hindurch zur Bushaltestelle auf der anderen Seite gehen und mit dem Bus bis Buchau fahren.
Dauer und Schwierigkeit:
Vom Startpunkt in Buchau zum Dalfazer Wasserfall sind es etwa 45 Minuten. Der Weg führt durch den Wald und ist schon leicht steil. Weitere eineinhalb Stunden führt der Weg überwiegend steil in sehr vielen Serpentinen zur Dalfazalm. Nur Anfangs wandert man im Wald, der größere Teil des Weges führt über Almwiesen, die im Sommer sehr der Sonne ausgesetzt sind. Für den Weg von der Dalfazalm zum Seilbahn kann man eine knappe Stunde rechnen. Technisch sind die Wege überwiegend einfach zu gehen, manchmal felsdurchsetzt. Nach Regen können diese Wege etwas rutschig werden. Bei trockenem Untergrund bleiben sie gut zu gehen. Die Steilheit des Aufstiegs zur Dalfazalm erfordert etwas Kondition, besonders an heißen Sommertagen.
Höhenangaben:
Buchau am Achensee: 930 Meter
Dalfazer Wasserfall: 1170 Meter
Teisslalm: 1275 Meter
Dalfazalm: 1693 Meter
Erfurter Hütte: 1834 Meter
Bergstation Rofanseilbahn: 1840 Meter
Talstation Rofanseilbahn: 989 Meter
Essen und Trinken:
Auf der Dalfazalm und auf der Erfurter Hütte gibt es sowohl Kaffee, Kuchen und Kaiserschmarrn als auch deftige Küche. Die Auswahl ist auf der Erfurter Hütte größer, dafür geht’s auf der Dalfazalm noch familiärer zu. Auch wenn es dort ebenfalls schon recht voll werden kann. Etwas oberhalb der Bergstation der Seilbahn liegt noch das Almstüberl, etwas weiter die Mauritzalm.
Die Dalfazalm ist von Mai bis November geöffnet, die Erfurter Hütte hat Sommer- und Winterbetrieb. Genaue Öffnungszeiten findet Ihr auf den Homepages der Hütten.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Die Wanderung ist durchgehend als mittelschwer (roter Punkt) gekennzeichnet. Besondere Schwierigkeiten haben wir bei trockenen Wegverhältnissen nicht festgestellt, bei Nässe können manche Stellen rutschig werden. Grundkondition für die 800 Höhenmeter Aufstieg zur Alm sollte man mitbringen.
Wandern mit Hund:
Der Weg selbt ist für Hunde gut geeignet, wemnn sie auf den Wegen bleiben. Außerhalb des Waldes verläuft der Weg aber über Weidegebiet, man kann und wird also auf Weidevieh treffen. Trinken können Hunde im unteren Bereich des Wasserfalls, sonst nur auf der Dalfazalm und den weiteren Hütten und Almen.
Die Wanderung bietet immer wieder tolle Blicke auf den Achensee und ins Karwendel, wie hier ins Falzthurntal
Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Von München aus kann man mit der Bahn über Rosenheim und Kufstein nach Jenbach fahren. Dort halten einige Fernzüge, die direkt aus München kommen. Günstiger fährt man mit Regionalzügen mit Umstieg in Rosenheim oder Kufstein. Weiter geht es mit dem Bus zum Achensee bis Maurach und Buchau.
Alternativ kann man mit der BOB von München nach Tegernsee fahren und von dort mit dem Bus weiter zum Achensee. Hier gibt es aber nur wenige Verbindungen pro Tag.
Mit dem Auto: Von München aus über die A8 bis zur Ausfahrt Holzkirchen und über den Tegernsee und den Achenpass mautfrei zum Achensee. Alternativ über die A8 bis zum Inntaldreieck, dann über die A93/A12 (mautpflichtig) bis Jenbach und dann hinauf nach Maurach am Achensee. An der Talstation der Rofanseilbahn vorbei bis Buchau fahren und für 8 Euro/Tag (2024) auf dem Parkplatz neben dem Hotel parken. Wenn der Parkplatz voll ist, gibt es weitere gebührenpflichtige Parkplätze am Schwimmbad „Atoll“ und an der Rofanseilbahn.
Links:
Homepage der Dalfazalm, der Alpenvereinshütte Erfurter Hütte, des Almstüberls udn der Mauritzalm.
Die Homepage der Rofan-Seilbahn
Informationen zum Dalfazer Wasserfall-Klettersteig findet Ihr bei via-ferrata.de und bergsteigen.com
GPX-Track:
Maximale Höhe: 1824 m
Minimale Höhe: 937 m
Gesamtanstieg: 1007 m
Gesamtabstieg: -119 m
Buchtipps und Wanderkarte: