Wanderung: Maurach, Talstation Rofan-Seilbahn – Durraalm – Dalfazalm – Durrakreuz – Erfurter Hütte
Felswände, dichte Wälder, herumliegende Boulder, grandiose Panoramen auf den Achensee und weit ins Karwendel hinein. Dazu gibt’s die Dalfazalm und, je nach Wegstrecke, auch die Erfurter Hütte zur Stärkung und als Übernachtungsmöglichkeit. Und wer mag, nimmt für den Abstieg die Seilbahn. Wer sich von der Wegnummer „13“ des mittelschweren Wegs nicht abschrecken lässt, wird einen abwechslungsreichen Aufstieg von 700 Höhenmetern zur schön und aussichtsreich gelegenen Dalfazalm bekommen.
Mehrere Wege führen vom Achensee hoch zur Dalfazalm. Wir haben uns für den Weg mit der Nummer 13 entschieden, der von der Talstation der Rofan-Seilbahn schräg den Hang hinauf zur Dalfazalm führt. Dieser Weg führt nicht am Dalfazer Wasserfall vorbei, ist aber ein sehr abwechslungsreicher und schöner Bergsteig.
Von der Talstation der Seilbahn gehen wir zunächst zu den höher gelegenen Parkplätzen. Die Dalfazalm ist schon ausgeschildert. Die Wege 13 zur Dalfazalm und 401 zur Erfurter Hütte verlaufen zunächst für ein paar Minuten gemeinsam am Rand der Talabfahrt entlang, bis wir auf eine Forststraße treffen. Hier biegen wir nach links ab und wandern ein kurzes Stück auf der Straße.
Dann zweigt der Weg 13 rechts ab und führt gleich schmal und steil in den Wald. Der Weg ist größtensteils schmal und wurzelig, aber gut zu gehen. Über viele Serpentinen gewinnen wir schnell an Höhe.
Wir kreuzen ein sehr kurzes Schotterfeld. Kurz darauf haben wir zwischen den Bäumen einen schönen Blick auf den Achensee, den Ort Pertisau und den Beginn des Falzthurntales.
Nach einem Weidezaun, wird das Gelände etwas offener und der Weg noch etwas schmaler. Hart an der steilen Bergflnke führt er nun entlang. An zwei Stellen ist Vorsicht gefragt, hier ist der Weg zum Hang hin geneigt. Die Stellen sind kurz, ein Absturz wäre aber fatal.
Bald darauf erreichen wir die Durraalm, die sehr malerisch auf einer Wiese liegt. Ein kühles Getänk wäre jetzt genau passend, aber die Alm ist nicht bewirtschaftet. Bis zu unserem Ziel, der Dalfazalm, sind es aber auch nur noch 250 Höhenmeter. Und der weitere Weg ist auch noch interessant.
Hinter der Durraalm führt der Weg wieder in den Wald und in das Gebiet der Durrawand. Ein kurzes Stück ist mit einem Zaun gesichert, denn hier geht es direkt neben dem Weg senkrecht bergab. Direkt danach erreichen wir die Durrawand, an deren Fuß wir nun wandern.
Hier fühlen wir uns fast wie in einem Zauberwald. Das ist wohl der schönste Abschnitt dieses Weges, welcher sowieso durch seinen Abwechslungsreichtum auffällt.
Über dicke Wurzeln und zwischen den Felsbrocken hindurch, die irgendwann einmla von der Wand gefallen sein müssen, windet sich der Weg leicht bergauf.
Kurz bevor wir die Dalfazalm erreichen, führt der Weg aus dem Wald auf die Almfläche. Hier bietet sich noch einmal ein schöner Blick über den Achensee. Und oben sind schon die Dächer der Dalfazalm zu erkennen. Jetzt sind es nur noch zehn Minuten bis zur Alm und dem ersten Getränk.
Durch die verschiedenen Aufstiegswege ist die Dalfazalm als Tageswanderziel beliebt, natürlich auch, weil der Weg von der Bergstation der Rofan-Seilbahn hinüber keine großen Anforderungen stellt.
Entsprechend viel Platz bietet die Terrasse, von der aus wir einen hervorragenden Blick auf den Achensee und die Karwendelberge haben.
Als Basislager und Übernachtungsmöglichkeit für größere Touren auf die hohen Rofan-Berge wie Hochiss oder Rotspitze ist die Dalfaz-Alm ebenfalls beliebt.
Zum Abstieg zurück nach Maurach bieten sich Varianten an. Wir können auf dem Hinweg zurückwandern oder zum Abschluss des Tages eine leichtere Variante über die Erfurter Hütte wählen. Dieser Weg führt noch etwa 150 Höhenmeter weiter hinauf, bevor es dann mit der Seilbahn steil und schnell bergab geht.
Von der Dalfazalm zur Erfurter Hütte
Auf dem leicht zu gehenden und breiten Verbindungsweg wandern wir in kanpp einer Stunde von der Dalfazalm zur Erfurter Hütte. Auf dem Weg haben wir noch einmal ein großartiges Bergpanorama ins Karwendel. Tief unter uns liegt der Achensee.
Auf dem Hinweg sind wir am Fuß der Durrawand gewandert und haben die mächtige Felswand bewundert. Jetzt wandern wir oberhalb der Wand und treffen, ziemlich genau auf der Hälfte des Weges zur Erfurter Hütte, auf das Durrakreuz.
Wer noch sportliche Ambitionen hat, kann hier auf einem schwarz markierten Steig in gut einer Stunde zur Rotspitze aufsteigen.
Wer es gemütlicher mag, kann auf einer der Holzliegen noch einmal ausgiebig das Panorama genießen. Das Durrakreuz steht an einem idealen Aussichtspunkt. Kein Baum stört den Ausblick, auf der Wiesen grasen die Kühe und der Weg liegt ein paar Meter abgesetzt.
Auf dem weiteren Weg laufen wir genau auf das Ebner Joch zu, das von dieser Seite aus besonders markant und mächtig erscheint. Dann führt der Weg aber wieder in ein kurzes Waldstück und dann in wenigen Serpentinen bergauf und an einem Skilift vorbei. Kurz darauf sind wir dann an der Erfurter Hütte angelangt.
Direkt neben der Hütte und nur wenige Schritte bergauf befindet sich die Bergstation der Rofan Seilbahn, mit der wir wieder zurück zum Ausgangspunkt fahren können.
Dauer und Schwierigkeit:
In etwa zweieinhalb bis drei Stunden kann man von der Talstation der Rofanseilbahn über den Weg 13 zur Dalfazalm aufsteigen. Der Weg ist als roter Weg, also mittelschwer, markiert. An zwei kurzen Stücken muss man aufpassen, diese sind etwas heikel. Ansonsten ist der Weg im unteren Abschnitt teilweise steil, aber gut zu gehen. Er verläuft teilweise dicht am Steilhang entlang. Der Rückweg über den Hinweg ist mit eineinhalb Stunden Gehzeit angegeben.
Der Weg von der Dalfazalm zur Erfurter Hütte ist ebenfalls als mittelschwere Wanderung ausgezeichnet, aber deutlich leichter zu gehen. Eine dreiviertel bis eine Stunde kann man rechnen. Der Weg ist überwiegend deutlich breiter als der Aufstiegsweg und im Mittelteil, auf dem man die beste Aussicht hat, flach.
Höhenangaben:
Talstation Rofanseilbahn: 989 Meter
Durraalm: 1428 Meter
Dalfazalm: 1693 Meter
Erfurter Hütte: 1834 Meter
Bergstation Rofanseilbahn: 1840 Meter
Essen und Trinken:
Auf der Dalfazalm und auf der Erfurter Hütte gibt es sowohl Kaffe und Kuchen und Kaiserschmarrn als auch deftige Küche. Die Auswahl ist auf der Erfurter Hütte größer, dafür geht’s auf der Dalfazalm noch familiärer zu. Auch wenn es dort ebenfalls schon recht voll werden kann.
Die Dalfazalm ist von Mai bis November geöffnet, die Erfurter Hütte hat Sommer- und Winterbetrieb. Genaue Öffnungszeiten findet Ihr auf den Homepages der Hütten.
Wo muss ich besonders aufpassen:
Die oben angegebenen zwei Stellen auf dem Aufstiegsweg sollten für geübte Bergwanderer kein Problem sein, sind aber Stellen, an denen Vorsicht geboten ist. Generell sollte man für den Weg grundlegende Trittsicherheit haben und keine extreme Höhenangst haben, da der Weg am Steilhang entlangführt. Allerdings sind die steilen Stellen im Wald, so dass es nicht so sehr ausgesetzt erscheint.
Wandern mit Hund:
Auf dieser Tour war ich ohne Hund unterwegs. Für Hunde, die gern wandern, ist der Weg aber gut geeignet. Wasser sollte man mitnehmen, auf dem Weg gibt es eher keine Trinkmöglichkeit. Auf den Hütten natürlich schon. Mit Weidebetrieb muss man rechnen, man kann auf Kühe treffen. An der Dalfazalm auch auf Schafe und Schweine.
Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Von München aus kann man mit der Bahn über Rosenheim und Kufstein nach Jenbach fahren. Dort halten einige Fernzüge, die direkt aus München kommen. Günstiger fährt man mit Regionalzügen, wobei man in Rosenheim oder Kufstein umsteigt. Weiter geht es mit dem Bus bis direkt zur Talstation der Seilbahn oder stilvoll mit der Achenseebahn, einer über hundert Jahre alten Dampfeisenbahn bis Maurach. Von dort sind es nur wenige Minuten zur Seilbahn.
Alternativ kann man mit der BOB von München nach Tegernsee fahren und von dort mit dem Bus weiter zum Achensee. Hier gibt es aber nur wenige Verbindungen pro Tag.
Mit dem Auto: Von München aus über die A8 bis zur Ausfahrt Holzkirchen und über den Tegernsee und den Achenpass mautfrei zum Achensee. Alternativ über die A8 bis zum Inntaldreieck, dann über die A93/A12 (mautpflichtig) bis Jenbach und dann hinauf nach Maurach am Achensee. In beiden Fällen kann man an der Rofanseilbahn parken. Wer über Nacht parken will, muss sich an der Seilbahn-Kasse eine Parkkarte holen und auf einerm der oberen Parkplatze parken.
Links:
Homepage der Dalfazalm und der Alpenvereinshütte Erfurter Hütte
Die Seiten der Rofan-Seilbahn und der Achensee-Zahnradbahn
Buchtipps und Wanderkarte:
Hi Uli,
das schaut ja nach einer sehr coolen Tour aus, die speichern wir uns mal ab 🙂
Liebe Grüße
Flo von den Phototravellers
Hallo zusammen!
Meine Frau und ich, beide um die 50, waren am 1. Juni diese Tour. Sie ist wunderschön, die Zeitangaben stimmen genau. Die Tour ist landschaftlich ein richtiges Erlebnis. Für die Wanderung würde ich Stecken für den Auf- und Abstieg empfehlen. Danke für diesen guten Touren Tipp.
Ich bin diese Tour im Mai 2023 gelaufen, sie war wunderschön.Tolles Wetter und geniale Aussicht auf den Achensee. Nicht zu überlaufen. Auf der Dalfazalm Alm Rast um Kaiserschmarren zu essen und dann weiter zur Erfurter Hütte. Zurück mit der Rofanseilbahn ins Tal.
Sie ist schön zu laufen, einige steile Passagen, aber man wird belohnt mit einem tollen Blick. Bin schon 56 Jahre alt, aber war ok für mich
Ach ja, das war wirklich eine schöne Wanderung. Den Abscnitt im Wald mit den vielen Felsen mochte ich sehr.
Die Dalfazalm ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Wir haben dort übernachtet, das kann ich auch sehr empfehlen!