Wanderung: Kufstein – Kaisertal – Veitenhof – Ritzau-Alm – Vorderkaiserfeldenhütte – Hölle – Antoniuskapelle – Kufstein
Wieder einmal eine Wanderung im Kaisertal, diesmal geht es aber hoch zur Vorderkaiserfeldenhütte, nicht bis zum Ende des Tales nach Hinterbärenbad, wie zwei Monate zuvor. Und weil es recht weit hoch geht, gibt es von der wirklich sehr empfehlenswerten Vorderkaiserfeldenhütte noch einen schönen Ausblick gratis dazu. Im Abstieg folgt noch ein Besuch in der Hölle, danach geht es dann noch zur Antoniuskapelle. Himmel und Hölle auf einer Tour!
Der Beginn des Weges ist gleich dem bei der Wanderung zum Anton-Karg-Haus. Vom Parkplatz bzw. der Bushaltestelle „Kaisertal“ führt der Weg ins Kaisertal über die langen Treppen des Kaiseraufsteigs, dann den ansteigenden Weg am Veitenhof vorbei.
Kurz hinter dem Veitenhof, nach einer knappen Dreiviertelstunde Wanderung, teilt sich der Weg. Wo wir bei der letzten Tour rechts weiter ins Kaisertal hineingewandert sind, wandern wir nun auf dem linken Weg steil hinauf in Richtung Vorderkaiserfelden.
Der Weg, der auch der Fahrweg zu den Hütten ist, ist breit und gut, aber er führt konstant steil bergauf durch den Wald. Nur eine unbewirtschaftete Hütte steht am Wegrand, und einige Bänke, die gerne genutzt werden. Zwischendurch steht eine Tafel am Wegrand, auf der die Geschichte der „Hexenfahrt auf der Nauspitze“ von einem Raben erzählt wird. Diesen Raben sehen wir noch öfter, er wird weitere Sagen und Geschichten aus dem Kaisertal erzählen.
Etwa eine weitere Dreiviertelstunde lang wandert man so bergauf, um dann, direkt nach dem Verlassen des Waldes, einen ersten Blick auf die Vorderkaiserfeldenhütte zu haben.
Der Weg wird nun flacher. Das ist gut, weil man nun den tollen Ausblick ins Kaisertal und zu den Gipfeln Naunspitze und Petersköpfl genießen kann. Eine Einkehrmöglichkeit mit Biergarten ist die Ritzau-Alm, die auf einer großen Almwiese liegt. Hier lässt sich sehr gut Pause machen, viel Platz zum Spielen für Kinder ist auch vorhanden.
Nach der Ritzau-Alm steigt der Weg wieder steiler an, nach ein paar Kehren und 30 weiteren Minuten ist die Vorderkaiserfeldenhütte dann erreicht.
Die Hütte liegt so am Berg, dass man vom Biergarten aus einen hervorragenden Blick auf das vordere Kaisertal und bis zur Festung Kufstein hat. Über die Berge des Wilden Kaisers sieht man weit in die Tiroler Alpen hinein. Auch ganz wichtig nach dem Aufstieg: Die Küche der Vorderkaiserfeldenhütte sehr gut und viel umfangreicher als man es von einer Hütte erwartet. Nicht umsonst nimmt nimmt sie am Programm “So schmecken die Berge” des Deutschen Alpenvereins teil, das schmeckt man auch.
Für Kinder gibt es Freiflächen zum Rennen, einen Sandkasten und ein Schaukelgerüst. Für Kletterer befinden sich ein Klettergarten und weitere Klettermöglichkeiten z.B. an der Gipfelwand des Petersköpfls in der Nähe der Hütte.
Direkt neben der Hütte befindet sich der Alpenpflanzengarten. Der Garten, in dem Pflanzen der verschiedenen alpinen Höhenstufen wachsen, wurde bereits 1930 angelegt. Bekante Pflanzen wie die gelbe Trollblume, die Silberdistel oder der Fingerhut findet man hier ebenso wie solche, die die meisten bewusst vermutlich noch nicht gesehen haben.
Wer zur Naunspitze oder dem Petersköpfl aufsteigen möchte, kann die Vorderkaiserfeldenhütte als Rast- oder Übernachtungsmöglichkeit nutzen. Die Vorderkaiserfeldenhütte ist eine echte Empfehlung, einen Geheimtipp kann man sie aber sicher nicht nennen, dazu ist sie einfach zu beliebt und zu gut besucht.
Hinunter kann man natürlich recht schnell auf dem Aufstiegsweg wandern, aber es gibt einen schöneren Weg: Am zweiten Wegweiser, wenn man den Aufstiegsweg nimmt, geht es links hinunter in Richtung „Hinterkaiserhof, Pfandl 1 1/2“.
Sofort wandert man auf einem schönen, schmalen Bergsteig bergab. Der Weg ist recht steinig und zum Teil auch ziemlich steil, aber natürlich viel interessanter als der Fahrweg. Hier geht es dann auch direkt zur Hölle. Mehrere große Felsbrocken mit einem schmalen Weg hindurch, direkt neben dem Weg, bilden die Hölle. Damit man es auch nicht übersieht, ist es an einen der Felsen geschrieben. So schlimm ist die Hölle nicht, allerdings war sie ziemlich matschig, was man an einem Ort mit diesem Namen wohl eher nicht erwartet.
Immer weiter geht es durch den mal dichten, mal lichten Wald, mal eben, mal bergab, bis der Weg auf den Fahrweg durch das Kaisertal trifft. Bis hierhin ist man von der Vorderkaiserfeldenhütte aus eine gute Stunde gewandert.
Jetzt geht es nach links hinunter bis zur Kreuzung, dann nach rechts dem Wegweiser „Antoniuskapelle 40 min“ folgend. Jetzt ist der Weg wieder leicht und eben, es ist wieder einer der Fahrwege durch das Kaisertal. Beim Weg zur Antoniuskapelle sollte man auch immer mal wieder zurück schauen, der Blick hinein ins Kaisertal und zum Wilder Kaiser hinüber ist großartig!
Der Wegweiser hatte recht, etwa eine Dreiviertel Stunde später ist die Antoniuskapelle erreicht. Auch hier bietet es sich wieder an, eine größere Pause einzulegen, der Platz ist ebenso schön wie die Aussicht.
Nun ist es noch etwa eine Stunde weiter, bis man, am Pfandlhof, dem Veitenhof und den bekannten Treppen des Kaiseraufstiegs entlang, wieder am Ausgangspunkt angelangt ist.
Dauer und Schwierigkeit
Der Aufstiegsweg ist leicht zu gehen, aber steil. Für den Aufstieg kann man etwa 2,5 Stunden Gehzeit rechnen. Der Abstieg, wenn man nicht auf dem Aufstiegsweg zurück geht, ist im ersten Teil ein schmaler, steiniger, teils steiler Bergsteig, der allerdings sehr schön zu gehen ist. Später dann wieder Fahrwege. Etwa 3 Stunden sollte man für den langen Abstiegsweg einrechnen.
Höhenangaben:
Kufstein: 500 Meter
Veitenhof: 710 Meter
Ritzau-Alm: 1161 Meter
Voderkaiserfeldenhütte: 1388 Meter
Antoniuskapelle: 855 Meter
Pfandlhof: 780 Meter
Berghof Enzian: 780 Meter
Essen und Trinken:
Im ersten Teil der Wanderung liegt der Veitenhof. Dann erst wieder die Ritzau-Alm, nachdem man schon viele Höhenmeter geschafft hat. Am höchsten Punkt der Wanderung dann die Vorderkaiserfeldenhütte. Im Abstieg kommt dann noch der Pfandlhof. Der Veitenhof ist aktuell (2022) geschlossen. Überall bekommt man sowohl Speisen als auch Getränke, alle Gasthöfe/Hütten haben sowohl Gasträume als auch Gartenbereiche.
Wo muss ich besonders aufpassen?
Besondere Schwierigkeiten oder Gefahrenstellen gibt es bei der Wanderung eigentlich nicht, normale Wetter- und Wegbedingungen vorausgesetzt. Nach starkem Niederschlag dürfte der Bergsteig matschig und rutschig sein.
Ist der Weg auch für Kinderwagen geeignet?
Auf dem Fahrweg hinauf zur Vorderkaiserfeldenhütte könnte man mit einem geländegängigen Kinderwagen fahren. Dagegen sprechen allerdings sowohl die Steilheit des Weges als auch die langen Treppen zu Beginn und am Ende der Wanderung. Also keine Empfehlung für Kinderwagen, außer vielleicht für Extremsportler.
Wie komme ich hin?
Mit der Bahn: Der Regionalzug fährt von München in weniger als eineinhalb Stunden bis Kufstein, üblicherweise mit Umstieg in Rosenheim. Etwas teurer, aber direkt, ist die Fahrt mit IC/EC. Ab Kufstein Bahnhof fahren Linienbusse (z.B. Linie 2, 4, 4030, 4036) zur Haltestelle „Kaisertal“, die sich direkt neben dem Parkplatz befindet.
Mit dem Auto: Von München aus auf der Autobahn A8 Richtung Salzburg, am Inntaldreieck auf die A93 Richtung Innsbruck/Brenner bis Kufstein Nord (Mautpflicht). Dann Richtung Kufstein Zentrum fahren, auf Ausschilderung „Kaisertal“ bzw. „Kaiseraufstieg“ achten. Nicht zum „Kaiserlift“ fahren. Der Parkplatz befindet sich direkt auf der Grenze der Orte Kufstein und Ebbs. Kosten: 3 Euro/Tag (2022)
Startpunkt:
Google Maps: 47.59405,12.18769
Openstreetmap: 47.59405,12.18769
What3Words: ///wundervoll.teile.gezeigt
Links:
Ritzau-Alm
Vorderkaiserfeldenhütte beim DAV: www.vorderkaiserfeldenhuette.at
vzsb.de – Verein zum Schutz der Bergwelt, betreut den Alpenpflanzengarten
Pfandlhof
Veitenhof
GPX-Track:
(Der Track führt über die Vorderkaiserfeldenhütte hinuas bis auf die Naunspitze)
Maximale Höhe: 1678 m
Minimale Höhe: 347 m
Gesamtanstieg: 1393 m
Gesamtabstieg: -1190 m
Buchtipps und Wanderkarte:
hallo das ist einen wanderidee
Hallo!
Schön zu sehen, dass es da jemanden in die Gegend treibt, in der ich aufgewachsen bin…
Und das ist, darüber hinaus, auch mal die Idee, sich wieder mal auf Wanderschaft in der Gegend zu machen, in der man als Kind so oft war.
Vielleicht begibt sich ja auch der “Alpenblogger” (www.alpenblogger.at) mal in diese Region und schreibt was darüber?
So oder so: wäre schön, wenn wir ein wenig in Kontakt bleiben – ich mag den Blog hier sehr.
Lg
Markus