ORF-Sendung über die Bergrettung und die Suche nach den Vermissten von 1954
Über Ostern 1954 starben im österreichischen Dachsteingebirge 13 Schüler und Lehrer aus Heilbronn in einem Schneesturm. Trotz intensiver Suche konnte kein Teilnehmer der Wandergruppe gerettet werden. Die letzten Opfer wurden erst nach sechs Wochen gefunden. An der Stelle, an der die meisten Opfer geborgen wurden, wurde im darauffolgenden Jahr das Heilbronner Kreuz errichtet.
Zum ersten Mal habe ich von dieser Bergkatastrophe im Buch Bergwetter* von Karl Gabl gelesen. Dort wird allerdings an zwei Stellen das Jahr 1956 genannt, offenbar ein Druckfehler.
Nun, zum sechzigsten Jahrestag, habe ich eine Sendung der ORF-Reihe “Erlebnis Österreich” gesehen, in der die Ereignisse damals geschildert werden. In dem etwa 25 Minuten langen Beitrag wird die Reise der Schülergruppe mit ihren Lehrern geschildert, die aus dem stark kriegszerstörten Heilbronn in die österreichischen Berge fahren, um dort zu wandern.
Auf einer für zehn Stunden angesetzten Wanderung, die der Höhepunkt des Aufenthalts werden soll, gerät die Gruppe in einen schweren Schneesturm, der ihnen die Orientierung raubt. Eine verzweifelte Rettungsaktion der erst zwei Jahre zuvor gegründeten Obertrauner Bergrettung und hunderter Freiwilliger aus der Umgebung beginnt.
Im Film werden Originalbilder von 1954 gezeigt, Einschätzungen aus heutiger Sicht und die Arbeit der heutigen Bergrettung. Ein ebenso interessanter wie ergreifender Film. Ein historisches Dokument, ein Bericht über die Bergwacht und eine Mahnung zur Vorsicht in den Bergen. Vielen Dank an AirFreshing und Vanessa Wormer, durch die ich über die Dokumente erfahren habe.
In der ARD Mediathek Retro steht ein kurzer Film über die Gedenkfeier für die Dachsteinopfer 1954
Das Foto oben zeigt den Blick auf den Gosau-Gletscher, vom Gosausee aus gesehen. Der Gletscher befindet sich im Dachstein-Gebiet, ist allerdings nicht Ort des Geschehens von 1954.